"Miró spricht Kinder sehr an", sagt Lehrerin Tanja Becker. "Sie können in seinen Bildern auf Entdeckungsreise gehen, können Träume und Phantasiefiguren erkennen." Sie entschied sich bei den Projektwochen zum Schuljubiläum im vergangenen Jahr unter dem Motto "Europa" für das Land Spanien. "Wir haben ein Spanisch sprechendes Kind in der Klasse", erklärt die Lehrerin. "Da die Kinder künstlerisch sehr begabt sind, haben wir uns für die Projektwochen einen Maler ausgesucht." Dank des Engagements einiger Eltern konnten die Kinder sogar den Düsseldorfer Kunst-Palast besuchen. Becker: "Es war toll für die Kinder, die Bilder einmal im Original zu sehen." Dort durften sich die Schüler sogar selbst künstlerisch betätigen. "Wir haben Styroporplatten geritzt und damit Postkarten gedruckt", erzählt die zehnjährige Alina Banbach. Zur Eröffnung der Ausstellung tragen die Grundschüler selbstgemalte T-Shirts, die an den Stil des Malers angelehnt sind. "Wir haben uns bei dem Projekt erst mal Bilder von Miró angeschaut", erzählt die zehnjährige Tanja Thein. "Für die meisten war das Malen dann nicht mehr schwer." Einige Kinder haben Bilder des spanischen Malers Zuhause. "Über meinem Nachttisch hängt ‚Schnecke Frau Blume Stern'", berichtet Laura Franzen, ebenfalls zehn. Überrascht war Adrian Schraf (10): "Am Anfang hab ich gedacht, das Malen würde schwierig, aber dann war es doch ganz leicht." Bei dem Projekt ging es nicht nur darum, die Werke Mirós zu kopieren. "Ich hab' recht wenig abgemalt, mir meistens selber etwas ausgedacht", erzählt Alexander Greißl (10). Schulrat Bernhard Herbrand hat die Bilder in die ADD geholt - er entdeckte die Werke bei der Jubiläumsfeier der Grundschule Irsch. Bei der Ausstellungseröffnung überreicht er dem Rektor noch eine Urkunde zum 40-jährigen Dienstjubiläum. "Das ihnen zustehende Geschenk haben sie ja für einen guten Zweck gespendet", sagt Herbrand. "Aber vielleicht machen die Kinder ihnen ja eine Miró-Krawatte."