Welche Eltern kennen das nicht? Sohn oder Tochter sind beim Herumtollen auf den Arm gefallen. Nun schmerzt der Ellenbogen, wird blau oder gar dick. Die Eltern sind dann meist vor allem darum bemüht, Tränen zu trocknen. Für den behandelnden Arzt sei jedoch Vorsicht angesagt. sagte Dr. Alexander Mack, Arzt am Trierer Mutterhaus. Er hielt beim Kinderchirurgischen Nachmittag in der Ärztekammer Trier einen Vortrag über "Besonderheiten der Ellenbogenverletzungen im Kindesalter". Schließlich sei in den ersten Lebensjahren eines Kindes der Knochenbau im Bereich des Ellenbogens noch nicht abgeschlossen, erklärte Dr. Mack. Eine falsche Behandlung von Brüchen oder Ausrenkungen im Bereich des Ellenbogens könne später zu Schäden bis hin zu Bewegungseinschränkungen führen. Deshalb müsse "eine ausgeprägte manuelle Untersuchung" ebenso unterbleiben wie eine physiotherapeutische Nachbehandlung. Auch der Ausgangspunkt für das zweite Thema der Veranstaltung dürfte vielen Eltern bekannt sein: Ihr Kind hat Bauchschmerzen. Eine häufige und nur schwer zu erkennende Ursache solcher Schmerzen ist die funktionelle Verengung des Harnleiterabgangs, im Fachjargon Ureterabgangsstenose (UAS) genannt. Wie Dr. Mariana Santos, Leitende Oberärztin der Kinderchirurgie des Mutterhauses, erläuterte, kann die funktionelle UAS meist schon vor der Geburt eines Kindes erkannt werden. Statistisch weist eines von 1250 Neugeborenen eine solche Verengung auf, die durch eine Abflussbehinderung der Blase verursacht werde. Auch später könne die funktionelle UAS bei Kindern noch auftreten, sagte Dr. Santos. Der Defekt sei nur schwer zu erkennen. Die Symptome wie Erbrechen oder eine gute Nierenfunktion seien unspezifisch, das akute Auftreten meist nur von kurzer Dauer. Eine sichere Diagnose sei mithilfe der Sonographie möglich, sagte Dr. Santos. Dann könne die funktionelle UAS operativ behoben werden.