Sicher zur Spitzmühle

Die Lücke im Radwegenetz zwischen Kaiserthermen und Metzer Allee soll geschlossen werden. Der Bauausschuss hat am Mittwochabend das 357 000-Euro-Projekt einstimmig abgesegnet.

 Der neue Fahrradweg am Stadtbad endet am Kaiserthermenkreisel, soll aber fortgeführt werden. TV-Foto: Christiane Wolff

Der neue Fahrradweg am Stadtbad endet am Kaiserthermenkreisel, soll aber fortgeführt werden. TV-Foto: Christiane Wolff

 Der neue Fahrradweg am Stadtbad endet am Kaiserthermenkreisel, soll aber fortgeführt werden. TV-Foto: Christiane Wolff

Der neue Fahrradweg am Stadtbad endet am Kaiserthermenkreisel, soll aber fortgeführt werden. TV-Foto: Christiane Wolff

Trier. Breit, neu und sicher schwingt sich der vor wenigen Wochen fertiggestellte Radweg zwischen Stadtbad und Kaiserthermen-Kreisel dahin. Doch mitten auf der Eisenbahnbrücke endet der Radfahrspaß und das rote Pflaster mündet übergangslos in die vielbefahrene Hauptstraße. Erst rund 250 Meter weiter - am Beginn der Metzer Allee - setzt sich der Radweg auf der anderen Straßenseite fort.

Diese Lücke zu schließen, hat der städtische Bauausschuss am Mittwochabend beschlossen. Gibt der Stadtrat ebenfalls grünes Licht, könnten die Bauarbeiten noch in diesem Jahr ausgeschrieben werden. Denn bliebe die Lücke, würden nicht nur die 370 000 Euro, die in den Radwege-Teilabschnitt zwischen Stadtbad und Kreisverkehr gesteckt wurden, sondern auch der erste, bereits 1998 gebaute Abschnitt zwischen Bernhard- und Druckenmüllerstraße ihren Zweck nicht erfüllen.

Ganz einfach ist die Sache allerdings nicht: Denn für die nebeneinanderliegenden Radspuren in beide Fahrtrichtungen muss die vor den Kleingärten gelegene Bushaltestelle verlegt werden, wofür die Straße "Spitzmühle" verbreitert werden muss. Der Gehweg wird in die Grünfläche verschoben, Holzzaun und Gabionenwände sollen die Kleingartenanlage abtrennen. Inklusive Bauverwaltungskosten hat die Stadt für die rund 250 Meter Radweg 357 000 Euro angesetzt, 162 000 Euro davon werden als Zuschuss aus Mainz erwartet. Der städtische Anteil soll aus dem Topf für Radwegebau gezahlt werden.

Nicht nur, weil die Erneuerung des Straßenasphalts nicht alleine dem Radwege-Etat angelastet werden dürfe, übt der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) Kritik: 357 000 Euro für rund 250 Meter Radweg sei "außerordentlich teuer", moniert der Club in einem Brief an Baudezernentin und Stadtratsfraktionen. Radfahrstreifen, die durch Markierungen von der normalen Straßenfahrbahn abgetrennt werden, seien wesentlich kostengünstiger und hätten als Alternativen geprüft werden müssen. Denn derart teure Einzelmaßnahmen könnten die "gesellschaftliche und politische Akzeptanz von Investitionen in den Radverkehr" schwächen. Hinzu komme, dass der Lückenschluss nichts daran ändere, dass Radler, die von der Metzer Allee in die Ostallee möchten, von der Fahrbahn weg in Unterführungen geleitet werden - die noch dazu als Fußgängerwege ausgeschildert seien. SPD und Grüne griffen die Kritik des ADFC in der Sitzung auf: Bei künftigen Planungen sollen Radwege von vorneherein in die Fahrbahn integriert werden.

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