Tarforst. (gsb) Seit dem ersten Dezember ist Ralf Küsters an der Uni Trier. Er hielt kürzlich seine Antrittsvorlesung zum Thema "Kryptographie - entschlüsselt". Genau darum dreht sich auch seine Forschungsarbeit: Die Geheimhaltung von Nachrichten vor Unbefugten durch Verschlüsselung. Das betrifft im Alltag eine Vielzahl von Standardvorgängen: Die EC-Karte, Wegfahrsperren, E-Mails, Handys oder Pay-TV. "Es geht darum, das Internet sicherer zu machen und zu prüfen, ob die Sicherheit unter bestimmten Voraussetzungen gegeben ist", beschreibt Küsters mit grob vereinfacht die komplexe Thematik. Online-Banking oder das Einkaufen im Internet bergen eine Vielzahl von Risiken. Daher müssen Methoden und Verfahren entwickelt werden, die größtmögliche Sicherheitsgarantien beim Nachrichtenaustausch gewähren. Küsters ist einer von weltweit vielen Forschern, die sich dieser Thematik widmen und die Grundlage für entsprechende Entwicklungen geben.Küsters hält Vorlesungen zur Einführung in die Kryptographie und Seminare - ab dem nächsten Sommersemester erstmals auch für Studierende des Bacchelor-Studiengangs. Die Verhinderung unerlaubter Zugriffe und Angreifer sei in vielen Bereichen von Nöten. Ein Beispiel ist das elek-tronische Wahlsystem: Hier gilt es, Stimmeneinkauf und absichtlichen oder versehentlichen Stimmenverlust zu verhindern. "Früher ist man sehr naiv herangegangen. Zur Zeit sind elektronische Wahlen nicht sicher", sagt Küsters. Daher würden beispielsweise in den USA oder den Niederlanden bestimmte Wahlmaschinen bereits verboten.Küsters, 36 Jahre jung, ist verheiratet und hat ein Kind. Er stammt aus Gefrath am Niederrhein, studierte in Aachen Informatik und im Nebenfach Mathematik. Während seiner Promotion war er ein Jahr in den USA, habilitierte sich in Kiel, war ein Jahr an der Stanford-University in Kalifornien und leitete eine Forschungsgruppe an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, bevor er nach Trier kam. Küsters wohnt in Tarforst ("Um mit dem Fahrrad zur Uni fahren zu können"). "Ich habe einen angenehmen Eindruck von der Uni und ich fühle mich wohl", sagt Küsters. Bei der Arbeit ginge es sehr dynamisch zu.