Sie kennt Krankenhäuser nur von außen

TRIER. (LH) Theresia Sohns ist seit Samstag 101 Jahre alt. Ministerpräsident Kurt Beck gratulierte per Glückwunschschreiben, das Oberbürgermeister Helmut Schröer überbrachte - mit den besten Wünschen der Stadt und von ihm persönlich.

Es sei eine Gabe Gottes, bei bester Gesundheit so alt zu werden. Darin waren sich die offiziellen Gratulanten, Oberbürgermeister Helmut Schröer, sowie Ortsvorsteherin Richarda Kuhner und die Jubilarin, Theresia Sohns, schnell einig. Am Samstag vollendete die in Biersdorf geborene und in Wiersdorf aufgewachsene Theresia Sohns (vier Geschwister) ihr 101. Lebensjahr. Einen speziellen Wunsch zum Jubeltag? Den hatte die agile und schlagfertige Jubilarin "eigentlich nicht". Nur soviel: "Dass es so bleibt, wie es ist", meinte Theresia Sohns verschmitzt. Und: Wenn der OB nächstes Jahr um die gleiche Zeit wiederkomme, sei sehr erwünscht, dass er dann mal seine Ehefrau mitbringe. Viel zu lachen gab es bei der Feier im Kreise ihrer Verwandten und Bekannten. Kein Wunder, denn Theresia Sohns ist kein Kind von Traurigkeit. Vielleicht ist gerade dies das Rezept, weshalb die Jubilarin ein so hohes Alter bei bester Gesundheit erreicht hat. Sicherlich mit ein Grund sei der "gute Schlag", aus dem sie entstamme, meint eine Verwandte, die der Tante eine "große Gelassenheit" nachsagt und dass, wenn sie mal Ärger habe, dieser nie lange andauern würde. Theresia Sohns musste nie in ihrem Leben eine Operation über sich ergehen lassen und war bislang noch nie in einem Krankenhaus als Patientin. Eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielte die Religion. Als Pfarrhaushälterin an der Seite ihres 1977 verstorbenen Bruders Josef Sohns kam sie sehr viel herum. Dieser wirkte unter anderem in Kürenz - von 1952 bis zu dessen Ruhestand 1971. Eine "Menge mitgemacht" hat die Wahl-Triererin selbstverständlich, "erst recht in der schlechten Zeit". Als sie 15 Jahre alt war, starb ihre Mutter. Von da an versorgte sie den Haushalt. Ihr Vater war Dorfschullehrer. Stichwort Haushalt: Theresia Sohns kocht bis auf den heutigen Tag selbst für sich. Wegen einer Angewohnheit ist sie nicht zufrieden mit sich: Dass sie oft mit dem Finger zeigt. "Mit 100 gewöhnt man sich einfach nicht mehr gerne etwas ab", meint die Jubilarin entschuldigend.

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