Sie lebte für die Erziehung junger Menschen

TRIER/AHRWEILER. (c.c.) Für Generationen von Mädchen war sie Lehrerin, Vorbild und Ansprechpartnerin: Schwester Dorothea Bell, Ursuline vom Calvarienberg in Ahrweiler. Die langjährige Direktorin des Trierer Angela-Merici-Gymnasiums verstarb am 28. Januar nach kurzer schwerer Krankheit und wird heute beigesetzt.

Dankbarkeit, Anerkennung und Zuneigung empfinden heute noch viele Frauen, wenn sie an Schwester Dorothea denken. Über 40 Jahre lang unterrichtete sie an Schulen der Ursulinen in Koblenz, Ahrweiler und Trier. Neben dem Vermitteln von Lehrstoff in den Fächern Deutsch, Geschichte und Geographie lagen Schwester Dorothea stets auch das christliche Erziehen und liebevolle Begleiten ihrer Schützlinge am Herzen. So war sie niemals nur gestrenge Lehrerin, sondern hatte immer ein offenes Ohr für Sorgen und Kummer ihrer Schülerinnen. Sie kannte auch nach Jahren alle Schülerinnen mit Namen, freute sich über jede Begegnung mit ihnen oder ihren Eltern.Mit dem Ursulinen-Orden war sie seit ihrer frühen Jugend verbunden. Geboren am 3. September 1921 in Överich im Kreis Ahrweiler, besuchte Dorothea Bell von 1932 bis 1940 das Gymnasium auf dem Calvarienberg. Nach dem Abitur und einem halben Jahr Arbeitsdienst studierte sie in Bonn und Freiburg ihre späteren Unterrichtsfächer. 1946 trat sie in den Ursulinen-Orden ein und legte zwei Jahre später die Gelübde ab.Noch in St. Maximin war das Trierer Ursulinen-Gymnasium untergebracht, als Schwester Dorothea dort 1959 die Leitung übernahm. Zwölf Jahre später fand der Umzug in die Neustraße statt. Die neue Schule wurde auf Schwester Dorotheas Wunsch hin nach der Ordensgründerin in Angela-Merici-Gymnasium benannt und von der Oberstudiendirektorin bis 1990 geleitet.Zwischen 1989 und 1995 stand sie der Trierer Ursulinen-Gemeinschaft als Oberin vor. Nach der Versetzung ins Mutterhaus in Ahrweiler betreute Schwester Dorothea die älteren Mitschwestern, kümmerte sich um Gäste im geistlichen Zentrum auf dem Calvarienberg und setzte sich weiterhin für Schülerinnen ein, denen sie im Internat in Lerngruppen half. Diese Aufgabe erfüllte sie nach Auskunft von Generaloberin Schwester Veritas bis kurz vor ihrem Tod.Die Verbindung zu "ihrer" Schule in Trier pflegte und lebte Schwester Dorothea auch im Ruhestand. In schwerer Zeit, so formulierte es Wolfgang Müller, Leiter des heute Bischöflichen Gymnasiums, habe sie das komplizierte Schulschiff auf Kurs gehalten. Und bis zuletzt habe sie "im Takt mit dem Schulalltag" gelebt. Die Sorge um die ihr anvertrauten Schülerinnen waren Lebenswerk und Herzensanliegen der freundlichen, bescheidenen Ordensfrau.Vor der Beerdigung wird am heutigen Mittwoch, 14 Uhr, für Schwester Dorothea die Eucharistiefeier in der Klosterkirche Calvarienberg in Ahrweiler gehalten.

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