Sieben auf einen Streifen

TRIER-IRSCH. (LH) Großes Zuhörer-Interesse an einer Ortsbeiratssitzung: Die Änderung des Baugebiets "Am Mühlenberg" lockte immerhin zehn Zuhörer zu der Sitzung in den Probenraum des Musikvereins in der Grundschule.

Die von der Stadtverwaltung geplante Änderung des Bebauungsplans für die Erweiterung des Baugebiets "Am Mühlenberg" erhitzte die Gemüter bei der Sitzung des Ortsbeirats im Probenraum des Musikvereins in der Grundschule. Jedoch schlugen die Wogen nicht unter den Mandatsträgern hoch und höher, sondern es waren die Zuhörer, die ihren Gefühlen freien Lauf ließen, nachdem ihnen vom Rat Rederecht zu der Planänderung eingeräumt worden war. Die Bürger hielten nicht lange hinter dem Berg mit dem, was ihnen an dem städtischen Vorhaben nicht passte. Manfred Holzhäuser vom Stadtplanungsamt erläuterte die Vorgaben und musste die Prügel einstecken, die offensichtlich anderen zugedacht waren. Bei allen Kritikpunkten blieb die Diskussion in der Grundschule sachlich und fair, und sie driftete nie in persönlich werdende Verbal- Attaken ab. Worum geht es? Eigentlich ist das Trier-Irscher Baugebiet Am Mühlenberg eine Erfolgsgeschichte. Einzige Ausnahme ist ein verhältnismäßig kleiner Zipfel Brachfläche von zirka 2200 Quadratmetern entlang der Irscher Straße (Hinter der Schallschutzmauer mit Zufahrt von der Straße "Am Gottbach"). Auf den ursprünglich ausgewiesenen zwei großen Grundstücken (vorher Gewerbeflächen) blieb die Stadt bislang sitzen. Da sich auch niemand dafür erwärmen konnte, als zwei große Baugrundstücke für eine Wohnbebauung daraus wurden, reifte im Trierer Rathaus die Idee, es mit zwei Reihenhauszeilen mit insgesamt sieben (vier plus drei) Wohnhäusern zu probieren. Prompt wurde ein möglicher Investor gefunden.Furcht um die Wohnqualität

Unter sieben Häusern aber will es der Interessent laut Stadtplaner Manfred Holzhäuser nicht tun. Diese massive Bebauung auf engstem Raum rief schließlich die besorgten Anwohner auf den Plan, so dass aus der Ortsbeiratssitzung eher eine Bürgerproteststunde wurde. Probleme bei der Müllabfuhr, der verkehrsmäßigen Erschließung, bei Stellplatzfragen, dem Lärmschutz und der Kanalisation, befürchten die Anwohner wie auch eine Abnahme der eigenen Wohnqualität in diesem Bereich und einer Wertminderung ihrer Grundstücke. Sieben Wohnhäuser seien auf jeden Fall zu viel, war den Argumenten zu entnehmen. Unter Umständen leben könnte man mit einer geringeren Anzahl von Häusern. Einstimmig sprach sich der Ortsbeirat schließlich gegen die vorgelegte Planung aus, signalisierte jedoch, bei einer geringeren Anzahl von Gebäuden oder einem ganz anderen Konzept seine Zustimmung zu erteilen. Wie dem auch sei: Das letzte Wort in der Angelegenheit hat der Trierer Stadtrat. Am Mittwoch, 27. September, soll die Angelegenheit auf der Tagesordnung stehen. Ortsvorsteher Karl-Heinz Klupsch (CDU) bedauerte, dass Erwin Berg das Amt als Seniorenbeauftragter niedergelegt hat. Der Rat sei aufgerufen, bei der Suche nach einem Nachfolger mitzuhelfen.

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