Ob es in zehn Jahren noch Männergesangsvereine gibt? Jubilar Damian Amlinger und der Vorsitzende der "Trierischen Liedertafel", Baldy Lay, sind sich dessen nicht so sicher. "Dies ist der älteste Trierer Männergesangsverein. Nach dem Krieg hatten wir fast hundert Mitglieder", weiß Lay. "Nun sind es nur noch 24. Aber der Vorteil ist: Sie alle können singen." Schöner Gesang und gute Speisen - das ist die "Trierische Liedertafel" seit 1835. So gab es im "Robert-Schuman-Haus" auf dem Markusberg nicht nur einen Marsch aus dem "Zigeunerbaron" von Johann Strauss, das "Wolgalied" von Franz Lehàr, den "Chor der Matrosen" von Richard Wagner, sondern auch ein exquisites Menü dazu. "Offiziere haben sich im Casino getroffen, gesungen und dabei getafelt - daher ‚Liedertafel'", sagte Baldy Lay lachend. Später seien auch andere Mitglieder wie Lehrer hinzugekommen. "Wir wurden durch den Chorleiter musikalisch ausgebildet", erinnerte sich Amlinger. "Vorher hatte ich ja keine Chorerfahrung, höchstens aus der Schule." Für seine fünfzigjährige Treue zur "Trierischen Liedertafel wurde er von Hans-Joachim Schrodt, dem Vorsitzenden des Kreis-Chorverbandes der Stadt Trier, mit einer Anstecknadel und einer Urkunde geehrt. "Wir haben überall gesungen", sagte Damian Amlinger lächelnd, "mit dem städtischen Musikverein haben wir viele Aufführungen im Theater gehabt." Er erinnerte sich an eine Uraufführung: Die Kantate ‚Dem Allgegenwärtigen' des Schweizer Komponisten Heinrich Sutermeister. "Sie war für einen gemischte Chor: Der Frauenchor aus Ehrang unterstützte uns." Das Stiftungsfest ging weiter mit einer Tanzshow. Joachim und Nadine Burgard vom Tanzsport-Club Schwarz-Silber Trier zeigten einen schwungvollen Tango, einen eleganten Slowfox und einen rasanten Quickstep. Zum Ausklang des Abends und zur Einstimmung auf die kommenden Wochen boten die Sänger Ludwig Arimond, Harald Breyer und Horst Schmidt, sowie der Chor der "Trierischen Liedertafel" unter der Leitung von Heiko Hansjosten "Musikalisches zur Vorweihnachtszeit".