Singende Ministerin: Wie Triers Bürgermeisterin Angelika Birk ihren 60. Geburtstag feiert

Trier · Der Brunnenhof muss sogar anbauen: Zum 60. Geburtstag von Bürgermeisterin Angelika Birk am Sonntag haben sich so viele Gäste angemeldet, dass kurzfristig noch ein Zeltanbau auf den Simeonstiftplatz gestellt wird. Der Ehrengast ist eine singende Ministerin.

Bei Fingerfood, Sekt und Wein feiert Angelika Birk, Bürgermeisterin in Trier und Dezernentin für Schulen und Sport, Soziales und Wohnen, Bildung und Jugend, ihren 60. Geburtstag mit Gästen nicht nur aus Familie und Freundeskreis, sondern mit vielen politischen Weggefährten. Und mit vielen, die ihr über ihr Amt und ihre Tätigkeit in Trier nahe gekommen sind.

Für die offiziellen Lobesworte sind Wolf Buchmann, Parteisprecher der Trierer Grünen, zuständig, sowie Irene Alt. Die rheinland-pfälzische Integrationsministerin buchstabiert ein ganzes Birk-ABC durch, von A wie Angelika (dem beliebtesten Mädchennamen 1955, Bedeutung: "die Engelgleiche") über S wie Sternzeichen Stier bis zum T wie Trier: "Du entscheidest und prägst die Stadt maßgeblich mit", sagt Irene Alt. Sie bedankt sich für die Unterstützung und Loyalität ihrer Parteifreundin und möchte ihr am liebsten noch einen O wie Oskar verleihen, für Frauenengagement, wenn es den denn gäbe.

Überrascht über die Resonanz

Und dann bekommt Angelika Birk noch ein ganz besonderes ministerielles Geschenk: Irene Alt singt. Durchaus mit einem gewissen Talent und mit Gespür für eines der wichtigsten Smalltalk-Themen an diesem Vormittag: Sie singt über Birks Haare "Du hast die Haare schön." Das Thema liegt nahe, denn Angelika Birk, das fällt den meisten Besuchern gleich auf, hat von der sonst stets vollen und wallenden Haarpracht auf eine deutlich kürzere Frisur umgestellt. "Mit dem Gedanken habe ich schon länger gespielt", verrät sie dem TV, "da hab ich gedacht: Machst du's zum Geburtstag als Überraschung."

Überrascht ist sie auch selbst. Davon, dass die Resonanz auf ihre Geburtstagseinladung so groß ausgefallen ist. Es freut sie sichtlich. "Das ist eine Stärkung für mein nächstes Jahrzehnt, persönlich wie politisch", sagt sie bei ihrer Dankesrede. Gleich mehrere "Herzenswünsche" äußert sie, für die es viel Beifall gibt. Trier müsse seinen Reichtum an Kultur erhalten, wünscht sie sich - ressortfremd - , um gleich darauf aus dem eigenen Verantwortungsbereich nachzulegen. "Wir tun alles dafür, dass Trier als Sportstadt erhalten bleibt."

In Zeiten absteigender Basketball-Bundesligisten und bröckelnder Turnhallen wichtige Worte - die die fast in Mannschaftsstärke erschienen Trierer Handball-Miezen gerne hören. Birk spricht, ganz in ihrem Element, über die Bedeutung von Jugendhilfe und über die Förderung von Kindern in Trier. "Kinder sind uns hier auch international willkommen. Das macht uns stark. Das macht uns vielfältig." Kinder stehen auch im Mittelpunkt bei ihrem Wunsch nach Geschenken: Spenden sind gefragt statt persönlicher Gaben. Davon profitiert eine säkuläre Schule für syrische Flüchtlingskinder im Libanon ( www.faose.org ), für die über 2000 Euro zusammenkommen.

Besen für den Amtsschimmel

Dennoch gibt es natürlich das eine oder andere Mitbringsel. Die Grünen-Fraktion schenkt Birk einen symbolträchtigen Besen, auf dem ein kleiner freundlicher Drache sitzt. Der Besen stehe dafür, durchs Amt zu fegen, der Drache dafür, Zähne zu zeigen, sagt Fraktionssprecherin Petra Kewes. Das geht Birk dann doch etwas zu weit. Den Amtsschimmel rauszukehren, hält sie allerdings für in Ordnung. Von der grünen Partei (deren Sprecherin Antje Eichler es Angelika Birk haarschnitttechnisch gerade gleichgetan hat) erhält die Dezernetin eine Weinwanderung als Geschenk, damit sie etwas mehr Zeit abseits der offiziellen Termine miteinander verbringen können.

Gelöst und locker dreht Angelika Birk anschließend ihre Runde durch die politisch bunt gemischte Gästeschar. Viele Grüne sind darunter, auch aus dem Landkreis - wie die Abgeordnete Stephanie Nabinger aus Saarburg, Marianne Rummel aus Mertesorf und Sabine Quijano aus Konz. Oberbürgermeister Wolfram Leibe und seine Frau Andrea Sand gratulieren.

Vertreter fast aller Stadtratsfraktionen zeigen sich, Linkspartei und FWG sind da und auch die politisch eher Ex-Freunde zu nennenden Sozialdemokraten sowie - zahlenmäßig stärker vertreten - die neuen Freunde von der CDU, unter anderem mit Bundestagsabgeordnetem Bernhard Kaster und Neu-Parteichef Udo Köhler.Handwerkskammerpräsident Rudi Müller gratuliert ebenso wie Birks Amtsvorgänger Georg Bernarding. Stadtbibliotheksleiter Michael Embach gehört zu den Gästen ebenso wie Nancy Poser, langjährige Behindertenbeitratsvorsitzende, und Lino Ley, Wirtin der Weinhexe in Birks Trierer Heimat Trier-Süd, bei der die Dezernentin gerne einkehrt. Ein buntes Trier also versammelt bei der Dezernentin - auch das sicher ein schönes Geburtstagsgeschenk zum 60.

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