Skater, Dichter, Orgeltöne

TRIER. Ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm hat die Landesgartenschau (LGS) am Pfingst-Wochenende geboten. Den Auftakt machten am Freitagabend die erste "Bladenight" auf dem Petrisberg und das "Poetry Slam" am Aussichtspunkt Franzensknüppchen. Samstag und Sonntag standen auf der LGS Drehorgeln im Mittelpunkt.

"Rein oder raus? Raus oder rein? Oder durch?", fragt die Klanginstallation am Wasserband verheißungsvoll. "Und vor allem: wohin?", fragen sich ein paar ratlose Besucher, die weder am Kassenhäuschen noch beim Einlasspersonal erfahren, wo sich denn nun genau die erste Bladenight und das Poetry Slam auf dem LGS-Gelände abspielen sollen. Wäre da nicht die kostümierte nette "Stadtwache", die nicht nur den Weg zur Weinpräsentation im Spiegelzelt weist, sondern auch weiß, wo es für Skater lang geht. Rund um den Wasserturm soll es auf eine zwei Kilometer lange Strecke gehen. Doch noch tut sich wenig auf dem abgesperrten Areal, auf dem nur ein paar Inline-Fahrer auf einem Slalom-Parcours üben. "Das ist beim ersten Mal normal", meint Gerrit Brenner, Mitinhaber des Veranstalters "Trick 17". Also lieber zum ersten Trierer Open-air Poetry Slam am Franzensknüppchen. Jeweils acht Minuten sollen Autoren - die Slammer (Schläger) - ihre Werke dem bewertenden Publikum vorstellen. Doch gerade mal 20 Gäste haben den Weg zu dem idyllischen Platz mit dem Blick auf die im Abendlicht glitzernde Stadt gefunden. Unaufhaltsam ticken die Zeiger einer großen Uhr vor den Augen der Gäste weiter, auch weit nach 20 Uhr - dem offiziellen Beginn der Autorennacht - tut sich nichts vor den geduldig wartenden Zuhörern. Peter Stablo vom veranstaltenden Palais e.V. wartet mit seiner Crew noch auf einen eingeladenen Slammer. "Wenigstens kann man hier schön sitzen", meint eine Besucherin, golden beleuchtet von der Abendsonne. Leicht hatten es die Organisatoren des Poetry Slams nicht. Schließlich musste die Ausrüstung inklusive der Getränke-Kisten mühsam zum Franzensknüppchen getragen werden. Denn die Absperrungen der Bladenight haben den Zugang erschwert. "Organisatorisch steht hier nicht alles zum Besten", meint ein Besucher, der sich über den Parkpreis von fünf Euro für Abendveranstaltungen ärgert. Er habe festgestellt, dass der Shuttlebus nicht zu jeder abendlichen Veranstaltung fahre. Es dauert noch fast eine Dreiviertelstunde, bis der erste von zwei Slammern (ein dritter hat sich angeblich auf dem LGS-Gelände verlaufen) mit skurrilen Liebesgedichten loslegt - und dafür viel Beifall erntet. Entspannte Gesichter auch am Wasserturm, wo sich um 21 Uhr rund 50 Skater tummeln. Nach dem Startschuss geht es unter der Begleitung des Trick-17- Teams auf die Piste. "Ich komme auf jeden Fall auch zu den nächsten beiden Bladenights auf der LGS, das ist hier für Kinder sicher", meint eine Besucherin, deren drei Töchterchen wacker ihre Runden drehen. Rund geht es am Wochenende weiter, als der Club Deutscher Drehorgelfreunde das LGS-Gelände mit Drehorgeln aller Art belebt. Allein 13 000 Gäste besichtigen Samstag und Sonntag die LGS. Viele von ihnen sind auch wegen des Kinderliedermachers Rolf Zuckowski gekommen, der im Lotto-Forum Autogramme gibt.

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