So bunt kann Handwerk sein

Beim traditionellen Handwerkermarkt in Triers guter Stube an der Porta Nigra waren die Stände dicht umlagert von heimischen Besuchern wie auswärtigen Gästen. Handwerker ließen sich bei dem Spektakel über die Schulter schauen und zahlreiche Betriebe zeigten ihre fertigen Produkte.

 Beim Trierer Handwerkermarkt rund um die Porta Nigra präsentieren unter anderem Glockengießer und Korbflechter ihr Können und ihre Produkte. TV-Foto: Hans Krämer

Beim Trierer Handwerkermarkt rund um die Porta Nigra präsentieren unter anderem Glockengießer und Korbflechter ihr Können und ihre Produkte. TV-Foto: Hans Krämer

Trier. Auf was es bei seiner Handwerkskunst denn besonders ankomme, wird Korbflechtmeister Wolfgang Gladziewski auf dem Trierer Handwerkermarkt gefragt. "Darauf, entbehren zu können", sagt der Mann aus dem Eifelörtchen Mückeln augenzwinkernd und zeigt aufs Portemonnaie. "Spaß beiseite". Genügend Sitzfleisch sollte ein Korbflechter mitbringen für den anerkannten Handwerksberuf. Das weiß die Mückelner Frohnatur vom Großvater, zu dem er in die Lehre ging. Heute sei mehr die "kreative Ader" gefragt, die ein angehender Korbflechter haben sollte, um erfolgreich zu arbeiten, plaudert Gladziewski aus dem Nähkästchen. Körbe in allen Größen und Schattierungen bietet sein Handwerksbetrieb an. Dabei lässt er sich immer wieder bereitwillig über die Schulter schauen und beantwortet die von interessierten Zuschauern gestellten Fragen. Genau wie Kunstschmiedemeister Paul Kreten aus Schweich. Zusammen mit seinen Auszubildenden Jürgen Kreten (16) und Michael Kuhn (16) demonstriert er die Richtigkeit des Sprichworts, nämlich, dass das Eisen nur so lange geschmiedet werden kann, wie es heiß ist. Auch bei der künstlerischen Metallgestaltung kommt es auf den richtigen Moment an: Wenn das Teil in die "Blauwärme" übergehe, werde es schnell brüchig und das Metall könne abbrechen. Mit der Zeit bekomme man ein Gespür für den richtigen Augenblick, sagt Paul Kreten, während er mit einem Eisenstab im Schmiedefeuer stochert. Nebenan beschäftigt sich Ben Bohlinger mit einem größeren Holzstück auf der Drechselbank. "Objekte aus Holz" stellt der Schreinermeister her, kunstvoll und dekorativ sind seine Obstschalen. Ob die auch "spülmaschinenfest" seien, werde er immer wieder gefragt. "Bitte nicht", winkt er ab. Gut 70 Stände haben sich um die Fläche vor und hinter der Porta Nigra ausgebreitet und gewähren so einen Einblick in die vielseitige und bunte Welt es (Kunst-) Handwerks, darunter viele Betriebe die Schmuck für Sie und Ihn herstellen. Keramiken machen einen Großteil aus. Auch ein Hutmacher ist vertreten. Am frühen Vormittag hatte Bau-Dezernentin Sabine Kaes-Torchiani zusammen mit Handwerkskammer-Präsident (Hwk) Rudi Müller und dem Trier-Saarburger Kreisbeigeordneten Dieter Schmitt die Schau eröffnet. Der Natursteinbetrieb Josef Juny aus Wasserliesch war vom Hwk-Präsidenten für 20-maliges Mitmachen beim Handwerkermarkt ausgezeichnet worden. Dass keiner hungrig oder durstig das Gelände verlassen musste, dafür sorgten wiederum Handwerksbetriebe: Hier waren es die Fleischer-und die Bäckerinnungen Trier-Saarburg, die Gaumenfreuden anboten.

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