So denken Lebende über den Tod

TRIER. Bei der Umfrage eines Ethikkurses des Hindenburg-Gymnasiums Trier erhielten die Schüler interessante Einblicke in die Gedanken anderer Menschen zum Thema "Tod".

"So schön ist das Leben hier nicht", antwortete eine 57-Jährige auf die Frage, ob sie gerne unsterblich wäre, "denn rosig sieht die Zukunft nicht gerade aus." In einer Ethikstunde der anderen Art hatten Schüler der Klasse 10c des Hindenburg-Gymnasiums Trier die Möglichkeit, Passanten in der Innenstadt zum Thema "Tod" zu befragen.Mehr Angst vorm Sterben als vorm Tod

Für manche war dies die erste Gelegenheit, bewusst über den Tod nachzudenken. Dabei kam heraus, dass alle Befragten mehr Angst vor dem Prozess des Sterbens als vor dem Tod selbst haben. Unterschiedliche Meinungen waren zu hören, was nach dem Tod mit dem Menschen geschieht: 53 Prozent glauben an das Ende der Existenz, 32 Prozent an ein Weiterleben, nur wenige glauben an eine Wiedergeburt. "Gott hat mir das Leben geschenkt, und dieses Geschenk sollte ich annehmen", sagte einer der Befragten zum Thema Suizid.Ansichten zur Sterbehilfe

Doch viele waren der Ansicht, jeder müsse dies für sich selbst entscheiden. Bei dieser Frage waren die Meinungen geteilt. Zur aktiven Sterbehilfe meinten überraschend viele Leute, sie sollte legalisiert werden, und man sollte sie bei Leidenden realisieren. Auch bei der Frage, ob der Todeszeitpunkt vorbestimmt sei oder ob man ihn verschieben kann, gingen die Meinungen stark auseinander. Die Bestattung sollte bei den meisten Befragten klassisch auf dem Friedhof stattfinden (54 Prozent). Die Beerdigung in einem Friedwald (sieben Prozent), worüber in letzter Zeit in der Öffentlichkeit viel diskutiert wurde, fand nicht viele Befürworter, obwohl für viele eine Einäscherung in Frage käme (35 Prozent). Nur vier Prozent wünschen sich eine Seebestattung.Trotz des ernsten Themas hatten die Schüler viel Spaß. Sie merkten aber auch, dass viele Menschen mit diesem Tabu-Thema nicht konfrontiert werden wollen. Einige hatten sich schon bereit erklärt, Fragen zu beantworten, doch als sie das Thema erfuhren, hatten sie plötzlich keine Zeit mehr. will/pr Die Ergebnisse der Umfrage präsentierten die KLASSE!-Reporter Björn Bertrams, Felix Schröder und Simon Schröder aus der 10c des Trierer Hindenburg-Gymnasiums.

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