So funktioniert Karneval: Trierer Polizei verteilt Info-Blätter in Flüchtlingsheimen

Trier · „Alle Menschen sind herzlich eingeladen mitzufeiern. Alle Menschen müssen sich an Regeln halten“: Das ist der Kern der 3700 Faltblätter, die die Trierer Polizei in den vergangenen Tagen an Flüchtlinge verteilt hat. Deutlich droht die Polizei an, Straftaten mit aller Konsequenz zu verfolgen.

 3700 dieser Flyer hat die Trierer Polizei in den vergangenen Tagen in den Flüchtlingsunterkünften der Region verteilt. TV-Foto: Christiane Wolff

3700 dieser Flyer hat die Trierer Polizei in den vergangenen Tagen in den Flüchtlingsunterkünften der Region verteilt. TV-Foto: Christiane Wolff

So sieht er aus, der Flyer, den die Trierer Polizei übers Wochenende in den Flüchtlingsunterkünften der Region verteilt hat. Er soll über die deutsche Fastnachtskultur informieren und warnt vor Straftaten. "Freizügige Kleidung und fröhliches Feiern sind keine Aufforderung zu Intimitäten. Niemand darf gegen seinen Willen angefasst werden!", steht zum Beispiel darin auf Deutsch, Englisch, Französisch und Arabisch.

Deutlich gemacht werden auch die Konsequenzen eventueller Straftaten: Diese könnten "direkte Auswirkungen auf den Aufenthaltsstatus in Deutschland haben", heißt es. Alle Straftaten würden "konsequent verfolgt", Täter ihr "Gastrecht" riskieren.

3700 der Info-Papiere hat die Trierer Polizei verteilt. "Unsere Polizisten sind dafür in die Aufnahmeeinrichtungen gefahren und haben vor Ort das Gespräch gesucht und die Flyer direkt an die Menschen verteilt", sagt Polizeipressesprecher Uwe Konz.

Auch in vielen Deutschkursen, die die Flüchtlinge besuchen, sei der Karneval mit seinen Gebräuchen, Sitten und Auswüchsen bereits thematisiert worden. "Übersetzer, die schon lange hier leben, haben zum Beispiel den Asylbegehrenden berichtet, wie man hier Fastnacht feiert und was alles dazugehört und was nicht", sagt Konz.

Die Flyer werden auch über die Kleiderkammern und die Taschengeldausgabestellen verteilt. "Und zwar gezielt an die Personen, von denen man annehmen kann, dass sie an Karneval feiern oder in die Stadt gehen", sagt Konz. In Wohngruppen in der Region, in denen mehrere junge Männer zusammenleben, wurden die Flyer ebenfalls ausgeteilt. "Wir denken, dass der Flyer Gespräche anregt, die Leute sich austauschen und sich die Regeln, nach denen hier Karneval gefeiert wird, verfestigen", sagt Konz.

Trotz der Prävention und des angekündigten massiven Polizeieinsatzes während des Straßenkarnevals (der TV berichtete) werden auch in diesem Jahr wie in der Vergangenheit an Karneval etliche Straftaten passieren.

Hauptproblem der vergangenen Sessionen waren stets Betrunkene und Straftaten infolge von Alkoholexzessen. Alljährlich gab es eine Vielzahl von Strafanzeigen wegen Körperverletzungen, Beleidigungen oder Sachbeschädigungen, Platzverweise, Ingewahrsamnahmen oder Inobhutnahmen betrunkener Jugendlicher.

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