So kunterbunt und beliebt ist der TV-Kinderflohmarkt

Trier · Stöbern, feilschen, Schnäppchen machen: Tausende Besucher sind pünktlich zu Beginn der Sommerferien auf Jagd nach Kindersachen rund um das TV-Verlagsgebäude gegangen. Die Kassen der rund 600 Anbieter von gebrauchten Second-Hand-Spielsachen und -Klamotten klingelten. Meist wurde der Gewinn direkt wieder in neue Lieblingsstücke investiert.

 Sidney (9) aus Trier verkauft ihren Barbie-Sportwagen,. TV-Foto: Friedemann Vetter

Sidney (9) aus Trier verkauft ihren Barbie-Sportwagen,. TV-Foto: Friedemann Vetter

Foto: Friedemann Vetter

Trier. Diego (3) aus Metzdorf strahlt. Wie einen Schatz umklammert er die gerade erstandenen Benjamin-Blümchen-Kassetten. "Sein Kassettenrekorder ist sein Lieblingsspielzeug", sagt seine Mutter. Der Junge war einer der 5000 Besucher, die gestern ihren persönlichen Fund des Tages auf dem TV-Kinderflohmarkt machten. Rund um das Verlagsgebäude haben 600 Standbetreiber Puppen, Spiele, Bücher, Dreiräder, Keyboards - einfach alles, was das Kinderherz begehrt- auf Tischen und Decken arrangiert. Bereits gegen Mittag frohlocken Viktoria (12) und Lisa (15) aus dem Eifelort Arzfeld beim Blick in die Kasse. "Es läuft gut, wir haben sogar schon ein Kettcar und ein Fahrrad verkauft. Unsere Stofftiere sind nicht so gefragt", sagt Lisa.
Die Teenager hatten samstags auf dem Speicher nach ausgemisteten Spielsachen und Kleidern gestöbert, um sie zu verkaufen. Viktoria plant, die Einnahmen gleich wieder unter die Leute zu bringen. Sie will sich auf die Suche nach einem Basketballkorb machen. Ihre Chancen stehen gut, auch gegen Mittag gibt es noch Tausende von Spielsachen, obwohl schon etliche Gebrauchtwaren ihren Besitzer gewechselt haben. Sabine Gouverneur aus Schweich ist zum dritten Mal dabei und bietet überwiegend Kleider an, aus denen ihre Kinder rausgewachsen sind. Ein paar Meter weiter packt Carmen Heller aus Oberöfflingen (VG Wittlich-Land) in der Halbzeit schon einen spärlichen Restbestand zusammen. "Ausverkauft", bilanziert sie. Viele Schnäppchenjäger hätten ihre Lego- und Playmobilsachen direkt aus den Kisten gekauft, noch bevor sie das begehrte Spielzeug hätte auf den mitgeschleppten Gartentisch stellen können. Dass sie zusammenpacke, sei auch der Hitze geschuldet. Die Juli-Sonne brennt vom Himmel, glücklich sind diejenigen, die ein Plätzchen unter Bäumen, Sonnenschirmen oder Überdachungen rund um das Verlagsgebäude erhaschen konnten. Auch mit Regenschirmen schützen sich einige Standbetreiber vor den beißenden Sonnenstrahlen.
Doch trotz Hitze und teilweise Stau auf dem Weg in die Eurener Flur ist der 15. TV-Kinderflohmarkt rekordverdächtig. Thomas Schildtauer, TV-Projektmanager für Events, sagt: "So viele Stände hatten wir noch nie." Zahlreiche Frühaufsteher waren zeitig angereist. "Jeder Platz ist gut, und alle bekommen einen", betont Schildtauer. Niemand müsse in der Nacht aufstehen, um dabei sein zu können, sagt der Projektmanager, bevor er einer jungen Mutter einen ruhigen Platz zum Stillen zeigt. Einer, der von Anfang an dabei ist, ist der "Gliedije Keilo Verticker", wie Mina Fußangel sich nennt. Von Mal zu Mal verkaufe er mehr Hot Dogs und Pommes. Auch in der TV-Kantine stehen Familien Schlange, um ein preiswertes Mittagessen zu kaufen.
Der TV-Kinderflohmarkt wird noch lange nachhallen: Wenn Diego am Abend seine Benjamin-Blümchen-Kassetten hört oder wenn die Hellers mit den Einnahmen zu einem schönen Familienausflug aufbrechen werden.
Zum Ende der Sommerferien, am Sonntag, 7. September, heißt es wieder: auf zum TV-Kinderflohmarkt.

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