"So schön wie diesmal war’s noch nie!"

TRIER. "Opening!" heißt es vom 24. bis 27. November in der Tufa: Das Festival soll den Besuchern auch im sechsten Jahr Augen und Ohren für außergewöhnliche und neue Formen der Kunst öffnen.

Katharina Bihler und Stefan Scheib verteilen dieser Tage fleißig "Wundertüten": kleine Päckchen aus Zellophanpapier mit vier Kärtchen, die je eine Veranstaltung des Opening-Festivals in der Tufa ankündigen - und einem Bonbon. Ein gut gewähltes Symbol. Denn das Programm, das die beiden Projektleiter für die sechste Auflage des Festivals zusammengestellt haben, ist alles andere als gewöhnlich. Auch die "Wundertüte" selbst hat eine Bedeutung: So heißt in diesem Jahr das Motto der Veranstaltung, die zum Ziel hat, außergewöhnliche künstlerische Projekte und Produktionen nach Trier zu holen - "Dinge zu zeigen, die man in der Region sonst kaum zu sehen bekommt", wie Katharina Bihler sagt. Sie und Stefan Scheib haben Künstlerinnen und Künstler engagiert, die spartenübergreifend zusammenarbeiten, unbekannte Wege beschreiten oder ganz neue Kunstrichtungen entwickeln. Zum Auftakt des Festivals, das vom Land, der Stadt Trier, der Tufa und der Kulturstiftung der Sparkasse gefördert wird, tritt am Donnerstag, 24. November, um 20 Uhr Michael Schiefel im kleinen Saal der Tufa auf. Der Musiker nutzt seine Stimme als einziges Instrument, das er in verschiedenen Variationen mit Loop-Geräten und anderen Verfremdungen zu komplexen Klang-Netzwerken zusammenfügt. Stefan Scheib beschreibt es so: "Das ist wie a cappella allein." Den zweiten Abend des Festivals am Freitag, 25. November, ab 20 Uhr gestalten die Tänzerin Anna Huber und der Schlagzeuger Fritz Hauser mit Improvisationen unter dem Titel "Unsafe Structures". Nichts in der Performance ist vorherbestimmt. Den Besuch in Trier nutzt Anna Huber zu einem Tanz-Workshop (26. November, 12 bis 17 Uhr und 27. November, 11 bis 16 Uhr). Anmeldungen sind noch unter 0651/718-2412 möglich. Am Samstag, 26. November, führt das " Ensemble pazzaCaglia " ab 20 Uhr im großen Saal sein Stück "La pazzia oder die Anatomie der verrückten Gefühle" auf - eine multimediale Barockoper über den Wahnsinn in antiken Mythen, Kunst und Literatur. Die Inszenierung verwebt barocke Ausdrucksweise mit Puppenspiel, Video- und Live-Kamera. Den Abschluss bildet am Sonntag, 27. November, um 17 Uhr im Festival-Café Tessa Knapp , eine junge Künstlerin, die in den Bereichen Experimentalfilm, Videokunst und Installation arbeitet. Sie zeigt in Trier unter anderem ihren prämierten Film "Sanatorio" und die Installation "Waldkulissen", an der auch eine Tänzerin, ein Jazz-Trompeter und ein Klangkünstler mitarbeiten. Das Festival-Café ist an allen vier Tagen vor, während und nach den Veranstaltungen geöffnet. Ein besonderes Schmankerl bieten die Veranstalter in der Hörspiellounge im ersten Obergeschoss der Tufa: Dort wird am Freitag um 23 Uhr das Stück "Fantasia zolliologica" von Fritz Hauser aufgeführt, am Samstag folgt zur gleichen Zeit das Hörspiel "Hashirigaki" des mehrfach ausgezeichneten Künstlers Heiner Goebbels. Im Bonbon aus der Wundertüte ist prickelnde Brause versteckt - ob auch das Symbolkraft hat? Katharina Bihler verspricht jedenfalls: "So schön wie‘s diesmal wird, war‘s noch nie!" Karten gibt es bei den bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse.

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