Solaranlage und Parkplatz kommen

TRIER. Über den Bau einer Solaranlage zur Warmwasserbereitung und den bevorstehenden Abriss des Hauses an der Ecke Wechselstraße/Gervasiusstraße diskutierte der Bauausschuss im öffentlichen Teil seiner Sitzung am Donnerstagabend.

Die im Bau befindliche Mehrzweckhalle auf dem gemeinsamen Schulhof von Auguste-Viktoria-Gymnasium und Max-Planck-Gymnasium nimmt Gestalt an: Die Säulen, auf denen die Halle ab dem Schuljahr 2006/07 stehen soll, und die davon gestützte Bodenplatte sind bereits errichtet. Weiter geben die tragenden Elemente und die Decke einen Eindruck von der Kubatur des Gebäudes. Der Baupreis dafür liegt unter den Erwartungen des städtischen Tiefbauamtes. "Der zusätzliche Einbau einer solaren Warmwasserbereitung zur Versorgung der Halle und des Mehrzweckbereichs ist daher kostenneutral möglich", informierte Baudezernent Peter Dietze den Ausschuss. Warum nur die Warmwasserbereitung und nicht auch die Heizung über eine Solaranlage geregelt werden solle, fragte ein Ausschussmitglied. "Der Heizbedarf ist dann am größten, wenn die Sonneneinstrahlung am geringsten ist", hieß es von Seiten des Bauamts. "Eine Anlage, die diese Diskrepanz ausgleichen würde, wäre um ein Vielfaches teurer als eine reine solare Warmwasseranlage." Dazu käme, dass die Stadt an die Stadtwerke einen finanziellen Ausgleich zahlen müsste, würde sie die Heizleistung nicht mehr wie vertraglich vereinbart über die SWT abwickeln. "Hier hat die Verwaltung schnell auf die günstigen Rahmenbedingungen reagiert und dazu noch ökologisch gehandelt", lobte Rainer Lehnart von der SPD, "das ist eine sehr gute Sache."Grüne fordern neue Informationen

Der Ausschuss bewilligte einstimmig knapp 26 000 Euro zusätzliche Investitionsmittel. Die Anlage spare bei den derzeitigen Energiepreisen jährlich 1 400 Euro ein, der Investitionspreis werde sich daher - rechnet man mögliche Fördermittel ein - in 15,75 Jahren amortisiert haben, heißt es in der Vorlage. Bei einer Lebensdauer von 30 Jahren seien danach weitere Betriebskosteneinsparungen von 20 000 Euro möglich. Der Antrag der Grünen, den Abriss-Beschluss für das Haus auf dem städtischen Grundstück Wechselstraße/Gervasiusstraße aufzuheben, stieß dagegen nicht auf Gegenliebe. "Die Ausgangssituation für diesen Beschluss hat sich nicht geändert. Bei einer Sanierung müsste das Haus entkernt werden und das brächte zu hohe Kosten für Investoren mit sich", sagte Dezernent Dietze. Dominik Heinrich von den Grünen kritisierte, dass erst durch den Trierischen Volksfreund die Verhandlungen des Rathauses mit einem potenziellen Investor bekannt geworden wären. "Noch nicht mal in nicht-öffentlicher Sitzung hat man uns darüber informiert, dass es einen Interessenten gibt. Das hätte - unabhängig von der Qualität der Planungen - geschehen müssen", sagte Heinrich. Er forderte, dass der Ausschuss über den derzeitigen Planungs- und Sachstand neu informiert werden müsse, bevor man das Haus im Dezember abreißen wolle. "Ein Investoren-Wettbewerb birgt die Chance, dass sich doch jemand findet, der die Fassade erhalten will", sagte Heinrich. "Ein Wettbewerb ist zur Zeit nicht in Vorbereitung"

"Ein Wettbewerb ist zur Zeit nicht in Vorbereitung", sagte Dietze, obwohl er erst im Oktober dem TV mitgeteilt hatte, dass die Stadt "die Bebauung nur im Rahmen eines Investoren-Wettbewerbsverfahrens" klären werde. Der Ausschuss lehnte mehrheitlich den Antrag der Grünen ab. Der Abriss des einst in den Listen der städtischen Denkmalpflege verzeichneten Hauses ist damit für Dezember geplant. "Ich gehe davon aus, dass wir mindestens die nächsten ein bis zwei Jahre das Gelände als Parkfläche nutzen werden", sagte Dietze. Auf dem nicht-öffentlichen Teil der Sitzung standen die Ergebnisse der Verkehrserhebungen zum städtischem Mobilitätskonzept, der Ausbau des Simeonstiftplatzes und die Verkehrsauswirkungen, ein Bauvorhaben in der Deworastraße, Informationen über Ausnahmen von Veränderungssperren und Abweichungen von Bebauungsplänen, Entwicklungsmaßnahmen auf dem Petrisberg und die Anfragen der Grünen zu Baumfäll-Aktionen in der Zurmaiener Straße und zu einer möglicherweise erteilten Genehmigung eines Flachdachhauses neben einem denkmalgeschützten Haus in Eitelsbach.

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