Sommerliche Mecki-Frisur für die Rabatten

Empörte Hinweise aus Föhren gab es, nachdem die Straßenmeisterei Trier dieser Tage die Randstreifen entlang der L 47 von Föhren nach Trier-Quint gemäht hatte. Nach Ansicht von Beobachtern sei man dabei zu rabiat und ohne Rücksicht auf Kleingetier vorgegangen.

Trier-Quint/Föhren. (f.k.) Walter Ludwig, der sich gerne am Straßenrand mit Johanniskraut versorgte, steht nun am Föhrener Ortsausgang, schaut auf die kahlen Ränder und ärgert sich: "Wo vorher eine üppige Vegetation war, ist jetzt nur noch Kahlfläche." Kamille, Johanniskraut, alles, was an Pflanzen vorhanden gewesen sei, und alles, was Schmetterlinge und Bienen so brauchten, seien einem totalen Kahlschlag zum Opfer gefallen. "Den Singvögeln und den Karnickeln hat man die letzte Zuflucht genommen. Dabei wurden diese Flächen beim Neubau der Straße extra eingesät", sagt Ludwig. Man müsse kein Grüner oder Mitglied des BUND sein, um eine solche Maßnahme zu kritisieren. Die Hauptsache sei wohl, es sehe alles rasiert und sauber aus. Dabei hätte es absolut ausgereicht, die Baken freizuschneiden und die Rinne freizuhalten. Allerdings sei der ganze Unrat, den manche Zeitgenossen einfach aus dem Wagen werfen, bei den Mäharbeiten liegen geblieben. Der Unterschied zu vorher sei nur, dass der Müll nun gut sichtbar in der Landschaft herumliege. Der Kritiker vermutet, dass die Straßenmeisterei nun ein neues Mähgerät mit vergrößerter Reichweite im Einsatz habe - und "weil man so etwas nun besitzt, muss es auch voll ausgenutzt werden". Stefan Moritz von der Straßenmeisterei weist den Vorwurf, hier sei Übereifer am Werk gewesen, zurück. "Die Intensität der Arbeiten mit dem Auslegermäher war gegenüber den Vorjahren gleich", erklärt Moritz. Er präsentiert Fotos von April 2002, auf dem die gerade frisch bearbeitete L 47-Böschungen zu sehen sind. Die Bilder gleichen tatsächlich der heutigen Situation. Aus Gründen der Verkehrssicherheit und des Wasserabflusses handele es sich dort um intensiv zu pflegende Bereiche. Moritz: "Vor den Mäharbeiten waren die Leitpfosten schon nicht mehr zu sehen." Der teilweise parallel verlaufende Wirtschaftsweg werde intensiv von Radfahrern genutzt, sodassdessen Ränder freizuhalten seien. Auch die Böschungen seien freizuhalten, da sonst hineinragende Pflanzen die Sicherheit gefährden würden.

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