Sommerloch

Flirrende Hitze, schwüle Tage, heiße Nächte. Das Land ist aufgeheizt. Viele zieht es zur Abkühlung in Schwimmbäder oder Seen. Und auch das kurze Innehalten des Sommers bei Gewittern ist nur eine kurze Pause, bevor die Hitze weder einzieht.

Der Sommer hat seinen Höhepunkt erreicht. Wer nicht im Urlaub ist, genießt die Zeit hoffentlich zu Hause. Fast alle können einen Gang zurückschalten. Der Volksmund nennt das "Sommerloch". Im Sommerloch herrscht meist Leere, die gefüllt werden will. Grillfeste, Abende im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse bringen mich mit Freunden zusammen. Es wird geredet, gelacht, sich auch über manch ernstes Thema ausgetauscht. Beziehungen zu Mitmenschen werden gepflegt. All das tut gut. Ich lese, entspanne und besinne mich - auch auf mich selbst. Höre in mich hinein. Ganz gleich, ob ich im Urlaub bin oder im Sommer arbeiten muss, ich genieße diese Zeit mehr als jede andere im Jahr. Ich nehme mir die blaue Stunde der Ruhe kurz vorm Dunkelwerden und schaue einfach in die Landschaft. Lasse mich später vom Sternenhimmel faszinieren. Das Schauen wird zum Gebet: "Ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und Sterne, die du bereitet hast", wie es ein Psalm ausdrückt. Ein Gefühl der Dankbarkeit kommt in mir auf. Mir wird bewusst, dass alles, was mein Leben ausmacht, ein großes Geschenk ist. Ich freue mich über Dinge, die ich sonst für selbstverständlich halte und kaum beachte. Deshalb ist das Sommerloch für mich eine erfüllte Zeit. Jörg Weber, Evangelischer Kirchenkreis Trier, oeffentlichkeitsarbeit@ekkt.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort