"Sonderkonferenz Amok" in Trier

Morgen wird in den Räumen der Kreisverwaltung Trier-Saarburg eine "Sonderkonferenz Amok" stattfinden. Das Polizeipräsidium Trier hat Schulen, Behören, Institutionen der Jugendpflege und Elternvertreter eingeladen, um mit ihnen über Prävention und auch Abwehr möglicher Amok läufe in Schulen zu sprechen.

Trier. Der Begriff "Amoklauf" beschwört furchtbare Bilder und die Erinnerung an Erfurt (2002), Emsdetten (2006), Winnenden und Ansbach (2009) herauf. Alle vier Fälle spielten sich an Schulen ab, ebenso wie das "Schulmassaker von Littleton" (1999) und der Amoklauf an der Virginia Tech, beide in den USA. Insgesamt starben 76 Menschen, sechs der Täter töteten sich selbst. Die Polizei hat bereits seit zwei Jahren die Prävention und auch die Abwehr solcher Amok läufe intensiviert.

Lehrer und Eltern diskutieren mit



Früherkennung und Reaktionen im Ernstfall - das sind die zentralen Themen der "Sonderkonferenz Amok" morgen in der Kreisverwaltung. Reinhard Rothgerber, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Trier, bestätigte gestern eine entsprechende Information des Trierischen Volksfreunds. "Es handelt sich um eine nicht öffentliche Arbeitssitzung", so Rothgerber. "Das Polizeipräsidium Trier hat dazu alle Schulen und Schulträger eingeladen." Außerdem sind die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion, das Jugendamt, Elternvertreter und andere Träger der Jugendpflege und Schulsozialarbeit mit dabei.

Die "Sonderkonferenz Amok" dreht sich, so Rothgerber, um "Polizeitaktik" und "technische Vorbereitung". Das frühe Erkennen und Verhindern eines Amoklaufs ist ein tief in der Gesellschaft verwurzeltes Problem und spielt morgen eine wichtige Rolle. Konkret wird es jedoch auch um die Frage gehen, mit welchen Aktionen man gegen den oder die Täter vorgeht und so viele Schüler und Lehrer wie möglich schützt. Die Polizei trainiert bereits Streifenpolizisten für das Eingreifen vor Ort, da es möglicherweise zu lange dauert, bis die für Terrorbekämpfung und Geiselrettung ausgebildeten Spezialeinsatzkommandos (SEK) vor Ort eintreffen. Jedes Bundesland hat mindestens ein SEK, die Spezialeinheit des Bundes ist die GSG 9.

Alle verfügbaren Kräfte werden alarmiert und zusammengezogen, wenn ein Amoklauf gemeldet wird. Die Polizei in der Region Trier übt diese Situation in einem alten Trierer Schulgebäude in kleinen Teams, die von Raum zu Raum vorrücken und mit Farb-Munition den Amokläufer, im Polizeijargon "Störer", ausschalten - ohne dabei Figuren zu treffen, die Lehrer oder Schüler darstellen.

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