Sonne, Freibad, gute Laune

TRIER. Ferienparadies Südbad: Ein Nachmittag in Triers beliebtem Freibad kann wie Urlaub vom Alltag sein. Bei bestem Wetter und fröhlicher Stimmung lassen es sich Hunderte gut gehen.

Hat man das Auto durch die Gluthitze der Stadt gelenkt und durch die engen Parkplatzgassen zu einer freien Lücke manövriert, ist man schon nass geschwitzt. Aber bereits an der Kasse dringt einem leichter Chlorgeruch in die Nase - und verheißt kühles, erfrischendes Schwimmbadwasser. Hinein in eine der orangefarbenen Umkleidekabinen, die bei Über-30-Jährigen trotz ihrer gelöcherten Wände und des leichten Modergeruchs heimelige Erinnerungen an die Kindheit wecken. Schnell den Badeanzug überstreifen und die holprige Steintreppe hinunter. Kribbelnde Ameisen und wilde Rutschpartien

Dann ist die Hektik vorbei. Unter den nackten Fußsohlen kitzelt trockenes Gras. Das weckt Ferienstimmung. Mütter streifen ihren Kindern aufgeblasene Schwimmflügel über die dünnen Arme. Und die spitzen Schreie "Au, au, das ist zu eng" gehören zur Freibadromantik wie zu warmer Sprudel, kribbelnde Ameisen, Pommes und Sonnenmilchgeruch. Auf dem Hang hinter der Rutsche im Schatten des großen Baumes haben Florian, Fabian, Dennis und Steven ihre Handtücher ausgerollt. Aber rumliegen und ausruhen kommt für die vier Freunde aus Mariahof nicht in Frage. Am Nichtschwimmerbeckenrand werden Salti geübt. Vorwärts, rückwärts und gehockt purzeln die elf- bis 13-jährigen Jungs ins Wasser. Atemlos ziehen sie sich am Beckenrand heraus und der akrobatische Wettkampf geht von vorne los. Langweilig wird ihnen nicht - obwohl sie bei heißem Wetter beinahe jeden Tag im Südbad sind. "Die Rutsche und die Starblocks sind das Beste", meint Dennis. "Aber zusätzlich ein paar Wasserdüsen, die so spritzen, wären zum Spielen für kleine Kinder auch nicht schlecht", sagt Steven. Fünf junge Franzosen - vielleicht Austauschschüler - rennen die Treppe zur Riesenrutsche hoch. Klatsch, klatsch, klatsch: Einer nach dem anderen stürzt sich mit Schwung in die kurvige Röhre. Unten angekommen plumpsen sie beinahe nahtlos aneinander ins Becken. Auf der kleinen rote Kinderrutsche sortiert ein Vater seine langen Beine, die Tochter im Arm. Ein Ruck beide schlittern den steilen Bogen hinunter - offenbar schneller als geplant. Papa und Kleinkind tauchen erst unter, dann wasserspuckend wieder auf. Passiert ist nichts - nur die winzige Sonnenbrille des Kleinkinds hat sich verabschiedet. "Seit es so heiß ist, waren wir eigentlich jeden Tag hier", sagt Martha Reinhard, die sich am Beckenrand im Schwimmerbecken treiben lässt "Wir kommen täglich zum Schwimmen, Relaxen, Sonnen, Schwätzen und Gucken - eben zum Entspannen", erzählt ihre Freundin Helga Jonas - und fügt lächelnd und mit einem Augenzwinkern hinzu: "Natürlich immer erst, wenn die Hausarbeit erledigt ist!"

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