Sonne schickt keine Rechnung

TRIER. Die Stadtverwaltung wird ein Handlungskonzept zur Ausweitung der Nutzung von Solarenergie entwickeln. Der Stadtrat nahm diesen Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen einstimmig an.

"Das war wohl eine Welturaufführung" - mit diesen Worten, gerichtet an Fraktionssprecherin Lydia Hepke, kommentierte Oberbürgermeister Helmut Schröer Diskussion und Abstimmung des Grünen-Antrags. Es war tatsächlich eine Szene, die man im Stadtrat Trier nicht jeden Tag erlebt: ein Vorstoß der Grünen, der von den anderen vier Fraktionen begrüßt und gelobt und deshalb anschließend auch einstimmig angenommen wird. "Der weltweite Klimawandel ist Realität", begründete Lydia Hepke den Antrag. "Auch Trier steht in der Verantwortung, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten." Die Potenziale, die in der Nutzung von erneuerbaren Energien liegen, seien noch lange nicht ausgeschöpft. Schließlich liege Trier in der Solar-Bundesliga nur auf Platz 625. "Durch eine deutliche Ausweitung der Solarenergie-Nutzung hätte Trier die Möglichkeit, sich um den Titel einer Solar-Kommune zu bewerben", erläuterte Hepke. Diesen Titel vergibt die Deutsche Umwelthilfe e. V. an Städte und Gemeinden, die ein vorbildliches Engagement bei der Erzeugung von Solarstrom nachweisen können und verstärkt auf eigenen Dachflächen Photovoltaikanlagen errichten. Thomas Albrecht (CDU) nahm die Römerstadt in Schutz. "Trier ist eine bekannte und aktive Solarstadt, es gibt hier viele Aktivitäten", betonte der Staatsanwalt. Dennoch: "Die Nutzung von Solarenergie ist ein immens wichtiger Beitrag zum Umweltschutz. Die Stadt muss die Initiative ergreifen, aber auch private Nutzer müssen angesprochen werden."Auch SPD und FDP loben den Antrag

Zustimmung kam auch aus den Reihen der SPD: "Die Sonne schickt keine Rechnung", sagte Bruno Cordel. "Es ist ein sehr guter Ansatz, eine Bestandsaufnahme und ein Handlungskonzept in Angriff zu nehmen", lobte Thomas Egger (FDP). Das Fazit von Oberbürgermeister Helmut Schröer: "Es gibt noch einiges zu tun. Wir begrüßen den Auftrag des Stadtrats."

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