Sozial- statt Zivildienst

TRIER. (red) Kürzungen im Zivildiensthaushalt, Kontingentierung der Einsatzplätze und eine unkalkulierbare Einberufungspraxis stellen anerkannte Kriegsdienstverweigerer vor eine ungewisse Zukunftsplanung.

Einerseits sind sie zivildienstpflichtig, andererseits haben sie keine Planungssicherheit, wann oder ob überhaupt die Einberufung kommen wird. Für diese jungen Leute bietet das Bistum Trier als Alternative ab dem 1. August erstmals das Programm "Freiwilliges Soziales Jahr statt Zivildienst" an. Durch eine Gesetzesänderung ist es nun möglich, den Zivildienst in Form eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) abzuleisten. Voraussetzung dafür ist die Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer, die junge Männer schon mit 16,5 Jahren beantragen können. Für das neue Angebot "FSJ statt Zivildienst" stehen beim Bistum insgesamt 50 Plätze zur Verfügung. Derzeit sind noch Plätze frei. Im Freiwilligen Sozialen Jahr sind nach Angaben von Georg Hennes, Leiter des Referates FSJ im Bistum Trier, die praktische Mitarbeit und die Ideen der jungen Leute in allen sozialen Bereichen gefragt. Die jungen Leute lernen den Alltag der Einrichtungen und die Arbeit mit und für Menschen kennen. Eingearbeitet werden sie von einer Fachkraft, die ihnen auch bei Fragen und mit Anregungen zur Seite steht. "Die FSJler finden zudem vielfältige Antworten auf ihre Fragen der beruflichen und persönlichen Orientierung", sagt Hennes. Und wer sich nach dem FSJ für einen Beruf im Sozialbereich entscheide, habe den Vorteil, dass das FSJ von Fachschulen und Hochschulen in der Regel als Praktikum anerkannt werde. Auch die Chancen auf einen Ausbildungs- oder Studienplatz im Sozialbereich könnten steigen. Während des FSJ nehmen die Dienstleistenden an 25 Bildungstagen teil. Neben den vielfältigen Aufgaben, Erfahrungen und dem Erwerb sozialer Kompetenz erhalten die Dienstleistenden für die Dauer des FSJ zudem ein monatliches Taschengeld, die beitragsfreie Versicherung in der gesetzlichen Kranken-, Renten-, Arbeitslosen-, Pflege- und Unfallversicherung sowie freie Verpflegung. Außerdem bleibt der Anspruch auf Kindergeld im Gegensatz zum Zivildienst erhalten. Weitere Informationen gibt es beim Bischöflichen Generalvikariat, Hinter dem Dom 6, 54290 Trier bei der Bistumsstelle für Zivildienstleistende, Telefon 06 51/7105402 und -564 oder im Referat Freiwilliges Soziales Jahr, unter Telefon 0651/7105-4 57 und -3 21.

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