Soziale Stadt Trier-West: Diskussion um die Zukunft des Gneisenauberings

Trier-West · Die Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Wohnquartiers Gneisenaubering soll Wirklichkeit werden. Die Bewohnern sollen nun die Varianten für das Gesamtkonzept diskutieren. Dabei geht es auch um den neuen Grundschulstandort.

Soziale Stadt Trier-West: Diskussion um die Zukunft des Gneisenauberings
Foto: Rainer Neubert

Im Dechant-Engel-Haus haben Sozialdezernentin Angelika Birk und Baudezernent Andreas Ludwig am Montagabend den Bewohnern des Gneisenauberings die Varianten für die Sanierung des Viertels vorgestellt. Ziel ist es dabei, das denkmalgeschützte Areal der ehemaligen Gneisenaukaserne zu erhalten und gleichzeitig zu einem attraktiven Wohnquartier zu entwickeln.

Für die Bewohner: "Wenn hier nach vielen Jahren endlich neue Wohnungen entstehen, dann sollen sie bezahlbar bleiben", versprach Sozialdezernentin Birk den etwa 60 Anwohnern, die zu der Informationsveranstaltung gekommen waren. "Vor allem aber sollen die Dinge nicht für andere Leute, sondern für Sie gemacht werden."
Garant für die umfassenden Sanierungs- und Baumaßnahmen, deren Kosten insgesamt im zweistelligen Millionenbereich liegen werden, ist das von Bund und Land aufgelegte Förderprogramm Soziale Stadt. Millionenschwere Förderzusagen gibt es zumindest bereits für einige Schlüsselprojekte wie die Instandsetzung eines leerstehenden Wohnblocks an der Gneisenaustraße und die Sanierung von Straßen, Wegen und Plätzen.

Für die Kinder: Auch die Neustrukturierung der Kinderbetreuungsangebote scheint gesichert. So wird der Caritasverband Trier das in die Jahre gekommene Kita-Gebäude Walburga-Marx-Haus abreißen und am selben Standort neu errichten. Die beiden räumlich getrennten Horte des Bauspielplatzes sollen im derzeitigen Hauptstandort im Osten des 5,6 Hektar großen Areals zusammengeführt werden. Die Sanierung dieses dreigeschossigen ehemaligen Kasernengebäudes wird allerdings vermutlich deutlich mehr Geld kosten als ursprünglich veranschlagt.

Für die Diskussion: Wie sich am Montagabend beim Rundgang über das Sanierungsgebiet bereits herausgestellt hat, wird die Diskussion der Anwohner allerdings vor allem drei andere Teilprojekte betreffen. So wird vom Standort der zukünftigen Grundschule (Kurfürst-Balduin-Realschule Plus, Bolzplatz oder Rosa Block) auch die Verkehrserschließung des Quartiers abhängen.

Auch die Zukunft der bisherigen Abstellfläche für die Altmetall-LKW soll überdacht werden.
Von noch größerer Bedeutung für das Erscheinungsbild der ehemaligen Kaserne ist die zukünftige Nutzung des ehemaligen Exerzierplatzes, auf dem 19 Kleingärten stehen. Alle Varianten des Konzeptes sehen vor, dass die derzeit wie ein Fremdkörper wirkende Grünfläche wieder allen Bewohnern des Viertels offensteht. Landschaftsarchitekt Stefan Jacobs vom mit der Entwurfsplanung beauftragten Büros Ernst und Partner präsentierte auch dafür unterschiedliche Möglichkeiten.
Ein genereller Protest gegen Veränderungen war an diesem Abend auch dazu nicht zu spüren. "Einige Gärten werden von Leuten genutzt, die gar nicht hier wohnen", machte eine Mutter ihre Zustimmung für die neue grüne Mitte des Gneisenauberings deutlich. Begeistert von dem Quartier im Dornröschenschlaf ist auch Baudezernent Andreas Ludwig. "Ich hoffe, dass das Abenteuer Bauen hier ein wirkliches Happy End findet."

Der weitere Zeitplan für die Bürgerbeteiligung zur Zukunft des Gneisenauberings in Trier-West:
28. Juni: Bewohnerversammlung.
12. Juli: Diskussion mit Planern und Stadtvorstand.
31. August: Endgültige Beschlussvorlage Gesamtkonzept Gneisenaubering.
5. September: Beschluss Stadtvorstand.
29. September: Nach vorgeschalteten Diskussionen in den Dezernatsausschüssen und im Ortsbeirat Trier-West/Pallien beschließt der Stadtrat das Konzept.

Details zum Konzeptentwurf finden Sie hier:

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