"Soziallehre neu beleben"

TRIER. (red) Für eine "Vertiefung und Neubelebung" der katholischen Soziallehre hat sich Bischof Reinhard Marx ausgesprochen. Er hoffe, der neu herausgegebene Sozialkatechismus der Kirche trage dazu bei, dass es zu einer Wiederbelebung des Sozialen Katholizismus im Bistum Trier komme, sagte der Bischof in der konstituierenden Sitzung des neuen Katholikenrats.

Der Bischof ermutigte den Katholikenrat, "die apostolische Tätigkeit im Bistum zu fördern" und die Anliegen der Katholiken in der Öffentlichkeit zu vertreten. Marx nannte dazu die Themenfelder Arbeit und Arbeitslosigkeit und rief zur weiteren Unterstützung der "Aktion Arbeit" auf. Auch in der Frage nach "Tod und Leben", also etwa in der bioethischen Debatte und in der Frage nach aktiver Sterbehilfe, sei der Katholikenrat gefordert, "deutlich Stellung zu beziehen", sagte Marx. Im Hinblick auf den Weltjugendtag 2005 forderte er dazu auf, mitzuhelfen, viele "Gasteltern und Gastgeschwister" für die jungen Besucher aus aller Welt zu finden. Die Jugendlichen sollten die Erfahrung machen können, dass der Glaube gut für ihr Leben ist. Der erste Schwerpunkt der vierjährigen Amtsperiode des Katholikenrats sollte aus der Sicht des Bischofs die Vorbereitung des Katholikentags in Saarbrücken 2006 sein: "Da müssen wir zeigen, dass das Bistum Trier Power hat", sagte Marx. Unverzichtbar im Leben der Kirche sind für den Bischof die katholischen Verbände. Allerdings sei das kirchliche Verbandswesen im Bistum Trier weniger stark als in anderen Diözesen.Engagement der Laien "eigenständiges Tun"

Über die Zukunft der Verbände müsse neu und intensiv nachgedacht werden, sagte der Bischof, der die jüngste "72-Stunden-Aktion" des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) ausdrücklich lobte. Insgesamt hob der Bischof das Engagement der Laien in Kirche und Welt als "eigenständiges Tun" hervor, das "nicht einfach lehramtliche Verlängerung" sei. Die Zusammensetzung des Katholikenrats änderte sich durch die Strukturreform im Bistum Trier. Die Dekanatsräte der 35 neu gebildeten Dekanate entsenden je einen Vertreter in das Gremium, hinzu kommen Delegierten der katholischen Verbände. In der konstituierenden Sitzung für die Amtsperiode 2004 bis 2008 wurde Manfred Thesing (Dekanat Bad Kreuznach/Bad Sobernheim) als Vorsitzender wiedergewählt. Als stellvertretende Vorsitzende wurden Herta Brinkmann (Dekanat Linz-Neuwied-Waldbreitbach) und Winfried Görgen (Diözesan-Caritasverband) bestimmt.

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