Spannungsarm und blutleer
Seine neue Produktion "Zu Hause" stellte das Katz-Theater in der Tufa vor. Das Stück beschäftigt sich mit der Gefangenheit ganz gewöhnlich er Menschen in einem unbefriedigenden Leben. Die Konflikte blieben in einer zähen Inszenierung jedoch blass.
Trier. Eine Geschichte, wie sie das Leben millionenfach schreibt: Der erwachsene Sohn, kaum noch in Kontakt mit seinen Eltern, kommt eines Tages mit der neuen Freundin zu Besuch. Die Mutter (Verena Düpre) will ihn wieder an sich binden, weil sie mit ihrem einsamen Dasein und ihrer Verantwortung für eine pflegebedürftige alte Frau (Liselotte Biscalchin) unzufrieden ist. Beim Vater (Gerd Freyberg) weckt das Zusammentreffen Sehnsucht nach der verlorenen Jugend. Der Sohn (Andreas Zender), alles andere als der Hoffnungsträger, zu dem sein Vater ihn stilisiert, fügt sich feige in die heimischen Rituale. Und Freundin Sonja (Ulrike Roller-Barthelmes) transportiert mit extravaganter Erscheinung zwar den zwielichtigen Reiz der außerbürgerlichen Welt, lebt aber das gleiche Rollenbild wie die Mutter ihres Freundes.Szenen mit groteskem Humor
Gerade weil das alles so normal ist, weil sich jeder im Scheitern der Figuren und ihrem Bemühen, eine Scheinwelt aufrechtzuerhalten, wiedererkennen kann, könnte das Stück sehr beklemmend und verstörend sein. Doch unter Regie von Claudia Stephan plätschert die Aufführung so spannungsarm dahin, dass das kleine Publikum erst mit Zeitverzögerung merkt, wann Pause oder Schluss ist. Nur in den vom Autor mit groteskem Humor überzeichneten Szenen nimmt das Spiel der Darsteller ein wenig Fahrt auf, ohne jedoch wirkliche Höhepunkte zu erreichen. Gerd Freyberg haspelt seine Monologe fahrig herunter, die Souffleuse Alexandra Greco muss ihm immer wieder Stichworte liefern. Alexander Zender wirkt blutleer und stellenweise unpassend heiter. Überzeugender agieren die weiblichen Ensemblemitglieder. Verena Düpre nimmt man die Rolle der frustrierten Ehefrau ab, Ulrike Roller-Barthelmes macht ihre Sache als Verführerin gut. Und Liselotte Biscalchin mimt die alte Frau zwar manchmal übertrieben kindisch, sorgt aber dafür, dass es etwas zu Lachen gibt. Aufführungen: Mittwoch, 25. April, 20 Uhr.