Spendable Fußballfreunde

TRIER. Langsam geht es voran: Familie Bermann, deren Haus in der Engelstraße Anfang Juli abgebrannt ist, erfährt von vielen Seiten Hilfe (der TV berichtete mehrfach). Aber eine Wohnung hat die fünfköpfige Familie immer noch nicht gefunden.

"Das ist super! Unglaublich! So etwas hätte ich nie erwartet!" Mutter Bermann kann kaum glauben, dass die 508 Euro in dem braunen Umschlag für sie und ihre Familie bestimmt sind. Das Geld hat die Nachbarschaft der Mühlenstraße in Trier-Irsch gespendet. "Wir hatten ein kleines WM-Studio eingerichtet und die Spiele zusammen in einer Garage geguckt", erzählt eine der Frauen. "Für jedes Getränk kam ein Euro ins Kästchen, davon haben wir dann die Einkäufe bezahlt." Die übrig bleibende Summe sollte von Anfang an für einen guten Zweck gespendet werden. "Als wir dann den Artikel im TV gelesen haben über die Familie, deren Haus abgebrannt ist, wussten wir, dass das Geld gut angelegt ist", erzählt die Frau. Ihre Namen wollen die Spender in der Zeitung nicht lesen - viel Aufhebens soll um die Sache schließlich nicht gemacht werden. Tatsächlich können die Bermanns das Geld gut gebrauchen. Zwar war das alte Häuschen selbst, das die Familie mit viel Mühe selbst renoviert hat, versichert. Eine Hausratversicherung gibt es allerdings nicht. Dabei sind alle Möbel, Kleider, Küchenutensilien und Einrichtungsgegenstände bei dem durch einen defekten Toaster ausgelösten Brand vernichtet worden. Alles muss neu angeschafft werden - eine schwere finanzielle Last für die allein erziehende Mutter, die voll berufstätig als Intensivkrankenschwester in der Nachtschicht arbeitet. "Auf dem Spendenkonto sind auch schon 112 Euro eingegangen, Einzelspenden zwischen 2,50 und 50 Euro. Es ist toll, so viel Hilfe von den Leuten zu erfahren!"Weiter günstige Wohnung gesucht

Das Haus ist von der Versicherung immer noch nicht für die Aufräumarbeiten freigegeben worden - die Handwerker, die den Gebäudeschaden schätzen sollen, lassen auf sich warten. Danach beginnt die Arbeit: "Wir müssen zunächst einen Container mieten, um die verbrannten Möbel und die Brandreste aus dem Haus schaffen zu können", erzählt die 47-jährige Jo Bermann. Dann soll es mit dem Renovieren von vorne losgehen - zupackende Hilfe ist da willkommen. Aber bis mit den Aufräum- und Renovierarbeiten begonnen werden kann, werden wohl noch einige Tage verstreichen. Zurzeit wohnt Jo Bermann mit ihren drei Töchtern und dem 20-jährigen Sohn in der Ein-Zimmer-Wohnung einer Bekannten, die für einige Wochen nicht in Trier ist. Eine richtige Wohnung zur Zwischenmiete, bis das Haus wieder bezugsfähig ist, hat die Familie noch nicht gefunden. "Die Versicherung zahlt nur exakt die Kaltmiete, die der neue Mietspiegel der Stadt ausweist", sagt Jo Bermann. Dazu komme die relativ kurze Zeit, die die Familie nur zur Miete wohnen will. "Das macht es schwer, etwas Geeignetes zu finden." In der Zwischenzeit ist die Familie auf Möbelsuche. Das Mutter-Rosa-Altenheim hat einen Raum zur Verfügung gestellt, in dem gespendete Möbel bis zum Einzug gelagert werden können. "Viele Leute haben uns angerufen, weil sie Möbel abzugeben hatten, aber ich wusste nicht, wo ich die Sachen unterstellen sollte", freut sich Jo Bermann über die Hilfe des Altenheims. Für den Umzug und Möbeltransport eine Trierer Umzugsfirma bereits ihre Hilfe versprochen. Doch ein LKW steht natürlich nicht immer zur Verfügung. Um alles organisieren zu können, hat die Krankenschwester jetzt Urlaub genommen. Wer Familie Bermann mit Möbeln oder Hilfe beim Aufräumen und Renovieren unterstützen will, kann sich unter Telefon 0160/97984533 oder über E-Mail an die Arbeitskollegin Else Clüsserath ( hauscluesserath@aol.com) wenden. Ein Spendenkonto ist eingerichtet bei der Sparkasse Trier, Nummer 292 08 41, Bankleitzahl 585 501 30, Stichwort "Spende Familie Jo Bermann".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort