Spende verkürzt Wartezeiten

TRIER. Lange Wartezeiten adé - dank einer großzügigen Spende der Trierer Firma "Hörgeräte AuTec" an den Förderverein der Wilhelm-Hubert-Cüppers-Schule können Kinder mit Verdacht auf Hörschädigungen nun wieder früher untersucht werden.

 Die zehnjährige Sophie beim Hörtest mit Inge Heßler (links) und Anja Kuhn von der Wilhelm-Hubert-Cüppers-Schule in Trier.Foto: Marcus Stölb

Die zehnjährige Sophie beim Hörtest mit Inge Heßler (links) und Anja Kuhn von der Wilhelm-Hubert-Cüppers-Schule in Trier.Foto: Marcus Stölb

LangeWartezeiten sind meist lästig, oft ärgerlich und mituntergefährlich. Geduld mussten die Eltern potenziell hörgeschädigterKinder schon mitbringen, wollten sie ihren Nachwuchs in denvergangenen Wochen von den Experten der Cüppers-Schule kompetenttesten lassen. Wegen zahlreicher Ausfälle wegen Krankheit undSchwangerschaft war die Abteilung "Pädagogische Audiologie" derLandesschule für Gehörlose und Schwerhörige in Personalnotgeraten. Unmittelbare Folge: Kinder mit Verdacht aufHörschädigungen mussten bis zu acht Wochen auf einen Testterminwarten. Zu lange, fanden nicht nur die Eltern der Kinder. Auch die Schulleitung war sich der unbefriedigenden Situation bewusst: "Die Eltern haben ein berechtigtes Interesse daran, dass sie über mögliche Hörschädigungen ihres Kindes schnellstmöglich Bescheid wissen", sagt Alfons Zimmer, stellvertretender Schulleiter. Schließlich gelte es auch, frühzeitig über den weiteren Schulweg zu entscheiden. "Wir haben festgestellt, dass bei vielen Kindern erstmals in der dritten Klasse ein Verdacht auf Hörschädigungen geäußert wird", erläutert Schulleiter Klaus Gilles. Dann muss untersucht werden, ob das Kind weiter eine Regelschule besuchen kann oder zur Landesschule wechseln muss.

Die Zahlen sind alarmierend: Inzwischen hat jeder vierte Schüler mit Hörproblemen unterschiedlicher Art zu kämpfen. Das wiederum äußert sich in Sprachkompetenz, Leistung und Verhalten der Kinder. Zimmer: "Wichtig ist eine frühzeitige Untersuchung, denn die Hörbahnreifung ist beim Menschen bereits im 18. Lebensmonat abgeschlossen."

"Das macht deutlich, dass es auf jeden Tag ankommt", sagt Iris Rademacher. Die Hörgeräte- Akustikerin und Filialleiterin der Firma AuTec, die seit Jahren einen engen Kontakt zur Cüppers-Schule pflegt, erfuhr so auch von der Personalnot in der Abteilung Pädagogische Audiologie. "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg", dachte sich Rademacher und konnte ihr Unternehmen für eine großzügige Spende an den Förderverein der Schule gewinnen: 5500 Euro stellte AuTec nun zur Verfügung, damit eine Mitarbeiterin, die derzeit in Elternzeit ist, noch bis zum Sommer beschäftigt werden kann.

"Rund 100 spezielle Testverfahren werden dadurch sichergestellt", beziffert Inge Heßler von der Abteilung PädagogischeAudiologie die Unterstützung. So trägt die Verkürzung der Wartezeiten auch mit dazu bei, dass viele Eltern und Regelschulen noch vor dem Schuljahreswechsel von den Experten der Cüppers-Schule beraten werden können.

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