Spendenbereitschaft macht weiterhin Schule

TRIER/BITBURG. Hilfreiches Engagement für das rheinlandpfälzische Partnerland Ruanda hat Tradition in der Region Trier. 2005 ermöglichten Spenden von TV-Lesern den Bau einer neuen Grundschule. Nun bittet der Ruanda-Aktivist Gottfried Nyssen erneut um Unterstützung: Für die Einrichtung einer Berufsschule werden noch rund 6000 Euro benötigt.

Hilfe zur Selbsthilfe geben - unter dieser Devise steht das Ruanda-Engagement des Trierer Berufsschullehrers Gotthilf Nyssen (60). Seit ihn der damalige Ministerpräsident Bernhard Vogel 1982 als Kontaktmann für die Partnerschaft von Rheinland-Pfalz und dem zentralafrikanischen Land gewonnen hat, legt sich Nyssen mächtig ins Zeug. Er ging "auf Betteltour", leistete Überzeugungsarbeit. Mit Kollegen und Schülern gründete er Vereine und Stiftungen, die Land für arme Bauern kaufen, Witwen Arbeitsplätze bieten, Behinderte ausbilden und bei Unternehmensgründungen helfen. Und es wurden Schulen gebaut. Die 14. unter Nyssens Federführung entstandene Bildungseinrichtung war die Anfang 2006 eröffnete Grundschule in Bitenga (700 Kinder). Die Hälfte des Projekts wurde durch Spenden (überwiegend von Leserinnen und Lesern des TV) finanziert, die andere Hälfte zahlte das Land Rheinland-Pfalz. Nun ist Schule Nummer 15 "in der Mache". Die Berufsschule in Rwesero entsteht am Muhazi-See in bereits vorhandenen Gebäuden und einem Erweiterungsbau. Die Kosten für Umbau und Erweiterung betragen 34 000 Euro und sind bereits gedeckt. Die Hälfte haben Berufsschulen der Region Trier zusammengetragen; alleine 15 000 Euro gehen auf das Konto der Theobald-Simon-Schule Bitburg. Die 50-prozentige private Finanzierung ist, wie bei der Grundschule Bitenga, Voraussetzung für die Übernahme der restlichen Kosten durch Mainz. So weit, so gut, aber noch nicht optimal. "Zum effektiven Schulbetrieb fehlen noch Maschinen und Werkzeuge", sagt Nyssen, der bereits gute Vorarbeit geleistet hat. Für die Schreinerei wurden Hobelmaschinen und eine Formatkreissäge gekauft, die das Mainzer Innenministerium nach Rwesero bringen ließ - in einem gebrauchten Container, den Nyssen aus eigener Tasche bezahlt hat und der in Ruanda Weiterverwendung als Lager für Bohnen und Hirse findet. Für den Kauf weiterer Maschinen, Geräte und Werkzeuge vor allem für die Metall und KFZ-Werkstatt werden 6000 Euro benötigt. Nyssen hofft wieder auf die Großzügigkeit von TV-Lesern und verspricht: "Alle Spenden kommen an und werden zweckgebunden verwendet ohne Verwaltungskosten oder sonstige Abzüge." Die Schule steht unter kirchlicher Trägerschaft; ausgebildet wird nach dem Dualen System. Die Entwicklungsperspektiven der weit und breit einzigen Berufsschule nennt Nyssen "ausgezeichnet". Geplant sind die Angliederung eines Instituts zur Lehrerfortbildung sowie einer kleinen Feriensiedlung mit Restaurantbetrieb, aus deren Erlösen ab 2008 sämtliche Sachkosten der Schule bezahlt werden können - Hilfe zur Selbsthilfe eben. Spenden an: Förderverein Theobald-Simon-Schule, BBS Bitburg, Kreissparkasse Bitburg-Prüm, BLZ 58650030, Konto-Nummer 20081. Verwendungszweck: BBS Rwesero.

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