Spiegel der Seele

Rund 100 Bilder von Menschen mit Behinderung sind zu einer Ausstellung unter dem Titel "Behinderte Menschen malen" zusammengestellt worden. Gezeigt werden sie bis zum 13. Oktober im Verwaltungsgebäude II des Trierer Rathauses am Augustinerhof, wo das Amt für Soziales und Wohnen auch als Anlaufstelle für Betroffene untergebracht ist.

 Gemalte Traumbilder: Die Künstler der Ausstellung „Behinderte Menschen malen“ geben viel von ihrem Innenleben preis. TV-Foto: Cordula Fischer

Gemalte Traumbilder: Die Künstler der Ausstellung „Behinderte Menschen malen“ geben viel von ihrem Innenleben preis. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. Träume - sie sind die Sprache des Unterbewusstseins und ein Spiegel der Seele. Ihre Träume haben Menschen mit Behinderung nun mit Pinsel und Farben aufgemalt. Rund 1000 von ihnen, die in Rheinland-Pfalz Einrichtungen besuchen und dort an Mal-Kursen und -Therapien teilnehmen, haben sich damit bei einem Wettbewerb des Landesamtes für Jugend, Soziales und Versorgung beworben, der jährlich durchgeführt wird mit dem Ziel, einen Kalender herauszugeben.

Das Thema für den aktuellen Kalender lautet "Träume". Dafür wählte die Jury 13 Bilder für die zwölf Monate plus Deckblatt aus.

Bei der Fülle und Qualität der Einsendungen ergab sich überdies die Möglichkeit, 100 weitere Bilder in einer Ausstellung zu zeigen, die nun im Trierer Rathaus zu sehen ist: Das Erdgeschoss des Verwaltungsgebäudes II ist durch das Projekt "Bauart" des Club Aktiv gestaltet worden.

"Viele Menschen sind oft allein und drücken sich selbst und was sie beschäftigt in Bildern aus. Sie geben darin viel von sich preis", sagt Rainer Kap, der die Kunstgruppe in den Trierer Caritas-Werkstätten leitet. "Bei uns werden die Bilder nicht als therapeutische Maßnahme ausgewertet. Malen soll den Menschen einfach nur gut tun." Zwei Bilder von Trierer Künstlern sind als Kalender-Blätter, sieben von ihnen in die Ausstellung aufgenommen worden.

Die Botschaft des Kalenders und der Ausstellung sei es, zu zeigen, "dass behinderte Menschen etwas können", und außerdem für deren Integration zu sorgen, erklärt Werner Keggenhoff, Präsident des Landesamtes für Jugend, Soziales und Versorgung.

Auch der Trierer Sozialdezernent Georg Bernarding ist fasziniert von der Leistung der Künstler und dem Mut, sich damit zu präsentieren: "Diese Kunstwerke beeinträchtigter Menschen sind von besonderer Intensität."

Die Ausstellung ist bis zum 13. Oktober montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr zu sehen.

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