"Mama, hier ist 'ne Wüste", ruft die elfjährige Sophie ihrer Mutter zu, als sie den staubtrockenen Spielplatz betreten. "Nein, das ist keine Wüste", beruhigt sie Stefanie Hübner ihre Tochter. Es ist erst kurz nach zehn, aber die Sonne knallt bereits erbarmungslos auf Sophie, ihren fünfjährigen Bruder Jakob und ihre Nachbarin Caroline, ebenfalls fünf, herab. Caroline möchte rutschen, macht dies auch, jedoch nur einmal, und dann hat sie auch genug davon. Der Edelstahl-Belag hat sich bereits so aufgeheizt, dass rutschen auf dem Spielgerät keinen Spaß mehr macht. Am anderen Ende des Spielplatzes hat Jakob zwischenzeitlich das Klettergerüst entdeckt und arbeitet sich mühsam an den Holzbalken hoch. Auch die beiden Mädchen laufen zum Gerüst, klettern ein wenig, doch dann ist es ihnen einfach zu heiß. "Hier ist ja gar kein Schatten", klagt Sophie. "Die hätten vielleicht am Rand einfach mehr Bäume anpflanzen können ", meint Kerstin Brüning, Carolines Mutter. Bäume sind auf dem Gelände zwar einige vorhanden, doch sind sie noch zu jung, um als Schattenspender zu dienen. 1999 wurde der Spielplatz komplett saniert und verfügt neben Kletterturm und kleiner Rutsche noch über eine weitere Rutschbahn, ein Karussell, eine Doppelschaukel, einen Sandkasten, zwei Federelemente und, nicht zuletzt, einen Schwebebalken. Der findet trotz einfacher Beschaffenheit bei den beiden Mädchen Zuspruch. Auch die Schaukeln seien schön, sagt Sophie, doch die Sitzflächen sind aus ihre Sicht leider etwas zu tief , und dann sind natürlich die Rutschen viel zu heiß. "Wir versuchen es planerisch so zu machen, dass die Rutschen zumindest nicht nach Süden hin stehen", sagt Markus Schell vom Grünflächenamt, der die Einsätze der Spielplatz-Kolonnen leitet. Damit könne zumindest ein Teil der Sonneneinstrahlung abgewendet werden. Auch der Anbau von Bäumen und Sträuchern im Umfeld der Spielgeräte werde berücksichtigt, doch es brauche seine Zeit, bis die Pflanzen groß genug seien. Hinzu komme ein weiteres Problem: "Kinder nutzen beim Spielen alles", weiß Grünflächenamts-Chef Franz Kalck, "auch die Pflanzen". Mülleimer hat der Spielplatz auch, jedoch, wie es scheint, auch Besucher, die sie beharrlich ignorieren. Zwar ist die Anlage im Allgemeinen recht sauber, doch weisen auch hier Kippen, Zigarettenschachteln und Bierdeckel darauf hin, dass auch Jugendliche und Heranwachsende hier ihre Freizeit verbringen. Drei von fünf Tatzen vergibt Lucky für den Spielplatz Caspar-Olevian-Straße 55. Das Spielangebot hat unserer Lese- und Kletterratte gefallen, allerdings hätte sich Lucky mehr Schutz vor der Sonne gewünscht. Außerdem hält der lückenhafte Zaun keine Hunde ab, und Lucky hat Angst vor Hunden. Wie bewerten Sie das Spielangebot in Olewig? Um das zu erfahren, ist die Rollende Redaktion des TV am Donnerstag, 14. August, zwischen 10.30 und 11.30 Uhr am Spielplatz beim Klostergarten in Olewig.