Spielgerät entfacht kleine Revolution

Die Frage, wer für Unterhalt und Erneuerung von Spielgeräten auf öffentlichen Spielplätzen zuständig ist, kann eine Menge Zündstoff enthalten. Dies zeigte sich in der jüngsten Sitzung des Pfalzeler Ortsbeirats.

 Dieses marode und gefährliche Spielgerät auf dem Spielplatz Mittelweg wird demnächst abgebaut. Ein neues gibt es nur, wenn die Stadt die Hälfte der Kosten übernimmt. TV-Foto: Christine Cüppers

Dieses marode und gefährliche Spielgerät auf dem Spielplatz Mittelweg wird demnächst abgebaut. Ein neues gibt es nur, wenn die Stadt die Hälfte der Kosten übernimmt. TV-Foto: Christine Cüppers

Trier-Pfalzel. Genau genommen war es ein kleines Lehrstück über Kommunalpolitik und Haushaltswesen, das sich im Ortsbeirat Pfalzel entwickelte: Auf Antrag der UBM sollte der Ortsbeirat 8000 Euro aus dem Stadtteil-Budget bereitstellen für die Erneuerung von Spielgeräten auf örtlichen Spielplätzen. Norbert Hanke vom städtischen Grünflächenamt erläuterte den dringenden Handlungsbedarf für ein Klettergerät im Mittelweg sowie den 2009 anfallenden Austausch einer Schaukel in der Ludwig-Uhland-Straße. Kosten: 11 500 Euro und 6500 Euro. Außerdem seien kleinere Instandsetzungsarbeiten auf den Spielplätzen "Alter Friedhof" und bei der Feuerwehr erforderlich.

Auf Nachfrage, ob nicht die Stadt für derartige Maßnahmen aufkommen müsse, erklärte Hanke, dass die 100 000 Euro im Etat keinesfalls ausreichten, um alle rund 100 Spielplätze im Stadtgebiet zu unterhalten. An diesem Punkt erhitzten sich die Gemüter der Kommunalpolitiker. Schließlich, so die Aussage der CDU-Fraktion, könne der Ortsbeirat mit seinem dünnen Budget nicht die Mangelverwaltung der Stadt auffangen. Auch die Mitglieder der SPD-Fraktion wollten keinesfalls "ins Blaue" finanzieren, sondern nur ein konkretes Gerät. Zudem sei zu bedenken, dass gerade die Spielplätze auf längere Sicht ein "Fass ohne Boden" sein können.

Pfalzeler Straße: Keine Anwohnerparkplätze



Nach intensiver Diskussion einigten sich alle drei Fraktionen auf eine "kleine Revolution" und einen Kompromissvorschlag an die Stadt: Wenn diese sich verpflichtet, die beiden maroden Geräte auf den Plätzen Mittelweg und Ludwig-Uhland-Straße auszutauschen, beteiligt sich der Ortsbeirat mit 50 Prozent an den Kosten. Dieser Vorschlag wurde bei einer Enthaltung angenommen und soll von Ortsvorsteher Werner Pfeiffer an die Verwaltung weitergegeben werden.

Ein weiteres Thema war die Verkehrsführung in der Mechtelstraße, verbunden mit der Umgestaltung des Platzes. Gerhard Willems vom Straßenverkehrsamt erläuterte eine Variante, die auch Abhilfe beim zunehmenden Falschparken verspricht. Dabei würden die Einfahrten zum Platz neu strukturiert und eine Zu- sowie eine Abfahrt geschaffen. "Dazu wäre eine Vielzahl von Verkehrszeichen nötig, was natürlich keine optische Glanzleistung für den Platz bedeutet", erklärte Willems.

Der Ortsbeirat beschloss einstimmig, das Thema in die nächste Sitzung zu verschieben. Bis dahin soll die Stadt aufgefordert werden, auf Grundlage der Vorschläge im Stadtteilrahmenplan sowie privater Vorplanungen einen Planungsvorschlag für den gesamten Platz zu erarbeiten. Außerdem will der Ortsbeirat auch die Anwohner anhören.

Als untauglich und unpraktikabel abgelehnt wurde der Antrag, in der Pfalzeler Straße Anwohnerparkplätze einzurichten. Angenommen wurde dagegen der Antrag auf Einrichtung einer öffentlichen Grünfläche im Neubaugebiet BP 10 am Mäusheckerweg. Dort soll noch in diesem Jahr ein 870 Quadratmeter großer Mehrgenerationen-Platz geschaffen werden. Er wird ein Boulefeld, Rasenfläche sowie Sitzmöglichkeiten enthalten.

Zur Frage "Jugendraum in Pfalzel" gab es erneut keine Lösung. Alle Beteiligten waren sich einig, dass es sehr schwer sei, einen geeigneten Raum für die nicht in Vereinen organisierten Jugendlichen im Ort zu finden. Außerdem müsse dann auch ein Verantwortlicher gefunden werden. Zur nächsten Sitzung des Ortsbeirats sollen die Streetworkerin sowie interessierte Bürger und auch betroffene Jugendliche eingeladen werden.

Mehrheitlich unterstützte der Ortsbeirat den Antrag, dem TSC Pfalzel 10 000 Euro zur Verfügung zu stellen, damit dieser die erfolgreiche Maßnahme "Einrichtung eines Rasenplatzes" abschließen kann.

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