Spielpark für Kinder

EUREN. Vor fast zwei Jahren sind im Tennis- und Squashzentrum "Leyendecker" die Lichter aus gegangen. Der Grund: zu wenig Kundschaft. Nun gibt es neue Pläne für die Anlage. Ein Kinderspielpark nach niederländischem Vorbild und ein Hallenfußballfeld sollen ab September Kinder und Fußballer anlocken.

 Gähnende Leere vor dem ehemaligen Freizeitzentrum in Euren: Ab September soll der triste Anblick ein Ende haben. Mit Kinderspielpark und Hallenfußballfeld präsentiert sich die Anlage neu.Foto: Friedemann Vetter

Gähnende Leere vor dem ehemaligen Freizeitzentrum in Euren: Ab September soll der triste Anblick ein Ende haben. Mit Kinderspielpark und Hallenfußballfeld präsentiert sich die Anlage neu.Foto: Friedemann Vetter

Auf denTischen des Bistros liegen noch Speisekarten, in den Regalenstehen Gläser. Auf den Tennisplätzen fehlen nur die Netze. Wer inletzter Zeit, sagt Manfred Helbach, das ehemalige"Leyendecker"-Tennis- und Squashzentrum in derDiedenhofenerstraße betreten hat, "wunderte sich, wie guterhalten alles ist". Seit fast zwei Jahren ist der Betrieb dorteingestellt. Manfred Helbach gehört zur EigentümergesellschaftHelbach & Krass GbR. Im September soll sich das Zentrumwieder mit Leben füllen. Ein Kinderspielpark soll die rund 40 000Kinder in Trier und Umland anlocken, ein HallenfußballfeldVereins- und Hobby- spieler. Ein kurzer Rückblick: Im Sommer 2001 schloss die Gesellschaft den Tennis- und Squashbetrieb, die Sauna auf der ersten Etage im April 2002. "Es war für uns billiger, die Anlage leer stehen zu lassen, als sie weiter zu betreiben", sagt Helbach. Seit Mitte der 90er Jahre waren die Umsätze der Tennis- und Squashplätze im Zentrum rückläufig gewesen. "Die Firma Hettlage hat den Trend rechtzeitig erkannt", sagt Helbach. Hettlage hatte von 1980 an die Anlage betrieben. 1995 verlängerte das Unternehmen seinen Vertrag nicht. Der Nachfolge-Betreiber Leyendecker verbuchte nur noch sinkende Umsätze.

Und deshalb hat die Eigentümer-Gesellschaft auch entschieden:Eine Rückkehr zu Tennis, Squash und Badminton wird es nicht geben. Das Angebot der Tennis- und Squashanlagen in Trier-Tarforst, Kenn und Konz decke den Bedarf der Trierer.

In einer der zwei ehemaligen Tennishallen soll in den nächsten Monaten ein Kinderspielpark nach niederländischem Vorbild entstehen. Das bedeutet, Rutschen, Hüpfburgen, Karussells, Klettergerüste und Trampolinfelder werden die Halle füllen. Auch in drei der ehemaligen Squashboxen sollen Spielgeräte stehen.

Auf die Idee eines Kinderspielparks, wie es sie auch am Niederrhein und im Ruhrgebiet gibt, kamen die Eigentümer durch Recherchen im Internet. "Es fiel uns auf, dass die Kinderspielparks meist ehemalige Tennishallen sind, die nach dem Ende des Tennisbooms aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen wurden. Das ist exakt unsere Situation", sagt Helbach.

Das Angebot des Spielparks richte sich an Kinder zwischen vier und zwölf Jahren. Der Preis für eine Tageskarte werde bei fünf oder sechs Euro pro Kind liegen.

Der Spielpark ist allerdings nur ein Teil der neuen Nutzung. In der anderen Tennishalle, die vier Tennisplätze bot, soll ein Hallenfußballfeld entstehen samt Bande ringsherum und Netz. Auf dem Feld spielen Mannschaften von je fünf Spielern gegeneinander. Zielgruppen sind Vereine sowie Theken- und Hobbymannschaften.

"Die beiden Hallen werden voneinander getrennt", erklärt Helbach. Spielpark und "Indoor Soccer" werden zwei unabhängige Angebote sein.

Die Eigentümer-Gesellschaft will weder Spielpark noch Fußballfeld selbst betreiben. "Wir sind derzeit mit mehreren Parteien im Gespräch", sagt Helbach. Ein Vertragsabschluss stehe bevor. Womöglich wird es einen Betreiber für den Kinderspielpark und einen für das Hallenfußballfeld geben. Die Sauna soll in eines der Angebote integriert werden.

Die Fassade und das Dach lässt die Eigentümergesellschaft derzeit renovieren. Den Spielpark und das Fußballfeld sollen die Betreiber selbst errichten. Rund eine Million Euro, schätzt Helbach, kostet insgesamt die Metamorphose des Zentrums.

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