Spielt Trier bald Poller-Versenken?

TRIER. Mit großer Mehrheit hat der Stadtrat dem Antrag der CDU-Fraktion zugestimmt, die Verwaltung möge den Einsatz von Pollern zur Verkehrsberuhigung von innerstädtischen Plätzen prüfen. Mit versenkbaren Zylindern soll dem unberechtigten Befahren oder Parken Einhalt geboten werden.

Ulrich Dempfle, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Stadtratsfraktion, führte bei seinem Antrag zur Einführung von Verkehrberuhigungssystemen auf Trierer Plätzen die Erfolge der Partnerstadt Herzogenbusch ins Feld. Die Niederländer hätten durch den Einsatz von versenkbaren Pollersystemen die Innenstadt von unberechtigtem Verkehr bereit. Auch in Trier, so Dempfle, könne so mancher Konflikt zwischen Fußgängern, Fahrradfahrern und Autofahrern entschärft und der städtische Vollzugsdienst entlastet werden. Geplänkel zwischen Rot und Schwarz

Bis auf ein Ratsmitglied, das sich der Stimme enthielt, votierte der Stadtrat einhellig für den Vorschlag der Christdemokraten, der Stadtverwaltung folgenden Auftrag zu erteilen: Sie soll unverzüglich prüfen, ob auf dem Stockplatz, dem Domfreihof, dem Kornmarkt sowie möglicherweise weiteren Straßen und Plätzen in Trier moderne Verkehrsberuhigungssysteme installiert werden können. Insbesondere Pollersysteme, die in der Erde versenkt werden, hätten sich hier bewährt, so die CDU. SPD-Sprecher Rainer Lehnart dankte der CDU für ihren "revolutionären Antrag" und wies darauf hin, dass seine Fraktion schon mehrfach Anträge zur Eindämmung von unberechtigtem Parken eingebracht habe. Diese seien allerdings - wie zuletzt im Frühjahr zu den "chaotischen Verkehrsverhältnissen" auf dem Kornmarkt - nicht unterstützt worden. Offensichtlich habe die CDU die "Doppik"-Diskussion missverstanden. Lehnart: "Das bedeutet nicht, dass Anträge doppelt gestellt werden sollen." Man werde dem Antrag jedoch zustimmen, zwecks Beschleunigung, wie der SPD-Sprecher bemerkte. Das Geplänkel zwischen Rot und Schwarz rief UBM-Fraktionschef Manfred Maximini auf den Plan: "Das hier ist ja ein Kasperle-Theater. Hoffentlich geht das nicht bis zur OB-Wahl so weiter." Für die Grünen legte Anja Matatko zunächst einen Ergänzungsantrag vor, zog diesen aber zurück, nachdem mehrere Räte angemerkt hatten, dass diese Forderungen schon im CDU-Antrag berücksichtigt worden seien. Die Grünen halten eine flächendeckende Einführung von Pollern an allen Eingängen zur Fußgängerzone für sinnvoll, um eine Problemverlagerung auf angrenzende Straßen und Plätze zu vermeiden. An einigen Eingängen, wie zum Beispiel am Margarethengässchen oder am Kornmarkt, seien mehrere Standorte für Poller denkbar. Um Suchverkehre weitgehend zu vermeiden, sei eine Standort-Optimierung dringend erforderlich. Baudezernent Peter Dietze wies darauf hin, dass sich der Dezernatsausschuss V zuletzt im Zusammenhang mit den Parkplätzen hinter dem Casino mit der Einführung von Verkehrsberuhigungssystemen beschäftigt habe. In der Ausschusssitzung am 7. Dezember werde die Verwaltung Lösungsvorschläge vorstellen. Auf dieser Grundlage sei dann zu entscheiden, so Dietze, welche Maßnahmen umgesetzt werden könnten und wie die Finanzierung erfolge.Wie ist Ihre Meinung zum Thema? Schreiben Sie uns. Ihre Zuschrift sollte maximal 30 Zeilen à 30 Anschläge lang sein und bis heute, 14 Uhr, vorliegen. Fax: 7199439; E-Mail: echo@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort