Spitzenduo in der Chirurgie

TRIER. Mit einer Doppelspitze baut das Brüderkrankenhaus sein chirurgisches Angebot weiter aus. Die beiden neuen Chefärzte Dr. Andreas Junge und Dr. Detlef Ockert wollen für Trier bislang neuartige Operationsverfahren einführen.

 Hals- und Beinbruch: Dr. Andreas Junge (links) und Dr. Detlev Ockert wollen Angebot erweitern.Foto: Marcus Stölb

Hals- und Beinbruch: Dr. Andreas Junge (links) und Dr. Detlev Ockert wollen Angebot erweitern.Foto: Marcus Stölb

Transanale Endoskopische Mikrochirurgie (TEM) - mit ihrer Hilfe können kleine Tumore im Enddarm schonend entfernt werden. Patienten mit einem entsprechenden Karzinom bleibt so eine offene Operation ebenso erspart wie ein künstlicher Darmausgang. Medizinischer Fortschritt, der nun auch in Trier Einzug halten soll. Das zumindest verspricht Privatdozent Dr. Detlef Ockert, neuer Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie im Trierer Brüderkrankenhaus (BKT). Gemeinsam mit Dr. Andreas Junge, der für die Abteilung Unfall- und Wiederherstellungschirurgie zuständig ist, bildet Ockert das neue Chefarztduo im BKT.Auf dem Niveau einer Universitätsklinik

Nach der Trennung vom früheren Chefchirurgen Wolfgang Oettinger hat das Klinikum die Chirurgie in zwei Abteilungen aufgeteilt. "Es ist heute nicht mehr möglich, dass ein Chefarzt in einem Krankenhaus von unserer Größe die gesamte Chirurgie abdeckt", begründet Ludwig Klarl, Kaufmännischer Direktor, die Neuorganisation. Schließlich würden jährlich rund 3000 Patienten in der Chirurgie des BKT behandelt.Mit Ockert und Junge hat das Klinikum zwei junge und gleichermaßen erfahrene Mediziner verpflichtet, die sich offenbar gegen eine größere Anzahl hoch qualifizierter Mitbewerber durchsetzen konnten, wie der Ärztliche Direktor des BKT, Professor Hans-Peter Busch, durchblicken lässt. "Die Qualität der Bewerber zeigt auch, wie gut unser Image in der deutschen Krankenhauslandschaft ist", folgert Busch denn auch.Ein Eindruck, den die beiden jungen Kollegen bestätigen. Beide waren zuletzt als Oberärzte an Universitätskliniken tätig. Dass sie nach Trier wechselten, habe auch damit zu tun, dass das therapeutische und diagnostische Angebot des BKT nahezu auf dem Niveau eines Uniklinikums liege.Der 1963 im Emsland geborene Junge, der in Marburg Medizin studierte und dort zuletzt als Oberarzt in der Unfall- und Wiederherstellungschirurgie des Uniklinikums tätig war, will das Angebot in Trier ausbauen. So möchte er im BKT die Osteoporosechirurgie einführen und der Handchirurgie einen größeren Stellenwert einräumen.Damit erwächst dem nahe gelegenen Elisabeth-Krankenhaus Konkurrenz: Das vergleichsweise kleine Klinikum gilt handchirurgisch bislang als erste Adresse in Trier. Direktor Klarl macht keinen Hehl daraus, dass sein Haus den Wettbewerb sucht: "Wenn wir eine Maximalversorgung bieten wollen, liegt es nahe, auch auf diesem Gebiet tätig zu sein." Auch Ockert, der 1958 in Mannheim geboren wurde und in Freiburg sowie Heidelberg Medizin studierte, plant eine Ausweitung des chirurgischen Angebots am BKT. Der Privatdozent, der zuletzt als Leitender Oberarzt der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie der Technischen Universität Dresden tätig war, sieht neben der TEM auch Potenzial in der Gefäßmedizin sowie in der onkologischen Medizin. Hier will er über das BKT hinaus interdisziplinär arbeiten. Ockert und Junge stehen insgesamt sechs Oberärzte zur Seite, zudem wurden zwei neue Assistenzarzt-Stellen geschaffen.

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