Schock bei der Pressekonferenz zum Wein-&Gourmetfestival: Tot bricht der Bruder der Trierer Weinkönigin zusammen. Die Majestät schreit nach einem Arzt, ein paar Reporter springen auf, greifen zum Handy, um Hilfe zu rufen. Schon steht ein Kommissar im Trenchcoat neben dem vermeintlichen Toten: "Tja, das sieht nicht gut aus. Mord", sagt er lässig. Und so langsam dämmert es selbst den Erschrockensten, dass die schlimme Szene eine eindrucksvolle Werbung für einen Höhepunkt im Wein-&Gourmet-Festival-Kalender sein soll: "Mörderische Auslese" heißt der Krimi in vier Akten von Mischa Martini, der am 13. Mai im Keller des Restaurants Kesselstatt aufgeführt wird. Dazu gibt's vier Gänge aus der Küche des Trierer Gourmet-Kochs Oliver Wagner und natürlich leckeren Wein - denn in dem liegt die Wahrheit, und diese, respektive den fiktiven Mörder, herauszufinden, wird an diesem Abend die Aufgabe der Gäste sein. Überhaupt bildet die Verbindung kulinarischen Genusses mit Literatur, Malerei und Theater einen Schwerpunkt im diesjährigen Festivalkalender: Alleine bei zehn Veranstaltungen geht es um Dichtung, Krimis, Kabarett und historische Erzählungen. Den Auftakt des Veranstaltungsreigens bildet wieder das "Schäumende Rokoko" im Kurfürstlichen Palais in Trier, in Ayl an der Saar gibt's eine Wanderung durch die Weinberge mit "Wingertsbüfett", nach Nittel an die Obermosel lockt saarländisches Kabarett zum exquisiten Fünf-Gänge-Menü und Weinen vom Auxerrois bis zum Spätburgunder, in Föhren bitten hoch prämierte Weingüter zu "Tresterbraten mit Dübbelappes", in Mertesdorf an der Ruwer werden die Jungweine des Jahrgangs 2005 zu einem Frühlingsmenü in fünf Gängen probiert, und in Manderscheid zeigt sich unter dem Motto "Wie der Riesling in die Eifel kommt" in der Alten Molkerei, wie Spitzenweine von der Mosel zur aromatischen Küche der Eifel passen. "Die Großregion präsentiert sich beim Wein- & Gourmet Festival wieder von ihrer besten Seite", sagt Adolf Schmitt, Präsident des Weinbauverbandes Mosel-Saar-Ruwer. Und Ansgar Schmitz, Geschäftsführer des veranstaltenden Mosel-Saar-Ruwer Wein e.V., verspricht: "Unsere Zielgruppe sind nicht nur die Gourmets, sondern auch junge Familien und Studenten, denen wir diese Themen näher bringen wollen." Dazu passt, dass die Karten für die Veranstaltungen sich größtenteils in einem vernünftigen Preisrahmen bewegen. Abende, die mit 150 Euro pro Person zu Buche schlagen, sind diesmal nicht im Programm. Überhaupt ist das Angebot schmaler geworden: Von gut 100 Veranstaltungen im vergangenen Jahr hat sich deren Zahl auf 55 verringert. Das hänge zum einen damit zusammen, dass das Festival in diesem Jahr relativ spät stattfinde und in vielen Betrieben die Saison bereits begonnen habe. Auch hatten nach Aussage der Veranstalter in der Vergangenheit einige Angebote nicht den qualitativen Ansprüchen genügt, diese habe man nicht mehr in das Programm aufgenommen. Dazu kommt, dass die EU bisher das Projekt mitfinanziert hatte. "Auf diese Anschubfinanzierung müssen wir jetzt verzichten", sagt Ansgar Schmitz. Die dadurch gestiegenen Teilnahmegebühren hätten einige abspringen lassen. Dabei sei die Auslastung stets gut gewesen, betont Schmitz. Nach einer Befragung hätten sich über 85 Prozent der Veranstalter im vergangenen Jahr zufrieden mit dem Festival gezeigt, viele Abende seien sofort ausverkauft gewesen. "Aber an einigen Wochenenden haben 17 bis 18 Veranstaltungen gleichzeitig stattgefunden - das war vielleicht ein bisschen zu viel des Guten." Für die Region bedeute das Wein- & Gourmet Festival einen großen Imagegewinn, sagte Christiane Heinen von der Mosellandtouristik GmbH, die die Veranstaltung mitfinanziert. Um die Veranstaltungen auch überregional vermarkten zu können, hat die Mosellandtouristik mehrere Pauschal-Arrangements im Angebot. Infos und Programm unter: www.wein-gourmetfestival.com