Trier. Solch eine Zusammenarbeit gab es in Deutschland bislang noch nicht: In Trier wollen der Sportbund Rheinland und die Arbeitsgemeinschaft der Agentur für Arbeit der Stadt Trier (Arge) zum Wohle junger Arbeitsloser voneinander profitieren. Kern der Kooperation: In einem 120 Stunden umfassenden Lehrgang sollen Hartz-IV- und Arbeitslosengeld-II-Empfänger aus Trier zum Übungsleiter "Breiten- und Freizeitsport" ausgebildet werden. Die Kosten übernimmt die Arbeitsverwaltung. Im Schnitt kostet eine Übungsleiterausbildung 5000 bis 6000 Euro. An dem Lehrgang, der am 9. Juli beginnt, können maximal rund 30 Interessierte teilnehmen. Melden können sich alle 16- bis 30-Jährigen, die Hartz IV oder ALG II bekommen, oder Jugendliche aus einer Familie, die entsprechende Leistungen bezieht. Insgesamt umfasst dieser Kreis rund 1500 Personen in Trier. Weitere Voraussetzungen gibt es nicht. Durch Förderstunden neben dem Schulungsprogramm sollen Defizite in der Theorie oder Sport-Praxis behoben werden.Arge-Geschäftsführerin Marita Wallrich erhofft sich mehrere Vorteile für die Teilnehmer: "Das Ehrenamt stärkt das Selbstwertgefühl. Die Arbeitslosen können zudem etwa Pünktlichkeit oder die Übernahme von Verantwortung lernen." Der Sportbund Rheinland baut darauf, mit der Kooperation den Bedarf an Übungsleitern in den Vereinen besser decken zu können. Vizepräsident Günter Berg: "Wir brauchen die Übungsleiter. Gleichzeitig haben wir nicht ausreichend Geld, um der Ausbildungsnachfrage gerecht werden zu können." Auch er glaubt, dass der Lehrgang einer guten Berufsvorbereitung dient: "Immer mehr Personalchefs achten darauf, dass sich Bewerber gesellschaftlich und sozial engagieren. Ein solches Engagement gibt bei gleicher Qualifikation oftmals den Ausschlag." Zudem könnten sich durch eine Übungsleitertätigkeit Türen für neue Berufsfelder öffnen.Weitere Infos/Anmeldungen (bis 29. Juni) bei der Arge Trier, Telefon 0651/205-7004 oder -7005.Video zum Thema unter volksfreund.de/video