Sporthalle West wegen Statikproblemen geschlossen

Trier · Wegen Statikproblemen in der Deckenkonstruktion ist am Dienstag auch die Halle der Bezirkssportanlage Trier-West umgehend für den Schul- und Vereinssport geschlossen worden. Bereits seit Freitag dicht ist die Sporthalle Feyen, die offenbar länger geschlossen bleiben muss. Die Stadtverwaltung ist ratlos, wohin die betroffenen Schulen und Vereine ausweichen können.

 Die Halle der Bezirkssportanlage in Trier-West ist wegen Mängeln an der Deckenkonstruktion bis auf weiteres gesperrt. Wohin die betroffenen Schulen und Vereine ausweichen sollen, ist noch unklar. TV-Foto: Friedemann Vetter

Die Halle der Bezirkssportanlage in Trier-West ist wegen Mängeln an der Deckenkonstruktion bis auf weiteres gesperrt. Wohin die betroffenen Schulen und Vereine ausweichen sollen, ist noch unklar. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier. Verdaut war die erste Hiobsbotschaft noch lange nicht, da kam der zweite Nackenschlag. Nachdem Techniker am Montagvormittag das Dach der Bezirkssporthalle Trier-West begutachtet hatten, stand fest: Auch diese Sportstätte muss sofort geschlossen werden. "Es wurden die gleichen statischen Probleme im Bereich der Unterkonstruktion des Dachs festgestellt wie in der Halle in Feyen", erklärte Rathaus-Pressesprecher Ralf Frühauf.
Die Halle der Bezirkssportanlage Feyen war bereits am Freitag kurzfristig für den Schul- und Vereinssport geschlossen worden (der TV berichtete am 10. Januar).
Während sich bei der Sportanlage in Feyen ein größerer Sanierungsaufwand abzeichnet und die Halle laut Stadtverwaltung wohl längerfristig gesperrt bleiben muss, gibt es für die Halle in Trier-West noch Hoffnung: "Es wird geprüft, ob die Unterkonstruktion durch Nachbesserungen ertüchtigt werden kann", erklärt Frühauf. Sollten die Kosten dafür im Vergleich zu einer kompletten Erneuerung der abgehängten Decke allerdings zu hoch sein, könnte es ebenfalls länger dauern: "Dann muss zunächst mal ein Zeit- und Kostenplan aufgestellt werden", sagt Frühauf.
Informationen zu den genaueren Schäden in den Deckenkonstruktionen der beiden Hallen gibt es noch nicht. "Die Untersuchungen sind noch nicht komplett abgeschlossen, einen vollständigen Mängelbericht gibt es daher noch nicht", erklärt Frühauf. Die Prüfungen liefen jedoch auf Hochtouren.
"Dass es in die Feyener Halle reinregnet, war schon lange bekannt", sagt der Sportreferent eines großen Trierer Vereins. Anders als bei der Sporthalle am Mäusheckerweg, die seit September wegen Statikproblemen dicht ist, ist in Feyen offenbar tatsächlich nicht nur die Zwischendecke mangelhaft, sondern das komplette Dach marode.Schulen und Vereine betroffen


Etliche Schulen und Vereine sind von den Hallenschließungen betroffen. In der Feyener Halle findet morgens der komplette Sportunterricht der Grundschule Feyen statt, die keine eigene Turnhalle hat. Am Nachmittag und Abend nutzen die Halle unter anderem die Berufsbildende Schule, die DJK St. Matthias, die MJC und der TV Germania.
Auch die Bezirkssportanlage West ist durchgehend belegt, unter anderem von den Realschulen Reichertsberg und Pallien, dem Badminton Club, den Basketballern der E-TuS und des Trimmelter SV, der Kita St. Simeon, dem Postsportverein, den Handballabteilungen der DJK/MJC, dem Turnverein Jahn 05, der Betriebssportgruppe der Stadtverwaltung, der SG Euren und vom Eishockey-Club.
Den Feyener Ortsvorsteher Rainer Lehnart hat die Schließung kalt erwischt: "Als ich gehört hatte, dass die Halle zwei Tage wegen der Untersuchungen geschlossen bleibt, habe ich mich schon geärgert und gedacht, dass sie das doch in den Weihnachtsferien hätten machen können, um den Schulsport nicht zu stören. Dass die Halle jetzt auf unbestimmte Zeit zu ist, ist natürlich ein Hammer." Der Schulsport der Feyener Grundschule soll laut Stadtverwaltung in die Medard-Halle und die Hallen der Realschule Nelson Mandela und der Grundschule Heiligkreuz verlegt werden. Zu allen Sportstätten müssen die Grundschüler per Bus transportiert werden. Einen Plan, wohin die Schulen, die in Trier-West Unterricht haben, ausweichen können, gibt es noch nicht. Und auch für die betroffenen Vereine ist keine Lösung in Sicht.
Fest steht nur: Gedeckt werden kann der Bedarf der Sportvereine an Hallenzeiten nicht. Schon ohne die aktuellen Schließungen waren sämtliche städtischen Sporthallen überbelegt, viele Vereine standen schon mit Trainingsgruppen auf Wartelisten.Extra

Die Überprüfung von insgesamt 30 Turn- und Gymnastikhallen hatte die Stadt angeordnet, nachdem im September eine Überlastung der Zwischendecke in der Halle am Mäusheckerweg festgestellt worden war. Die Halle wurde gesperrt. Die Sanierungsarbeiten laufen, im April soll die Halle wieder öffnen (der TV berichtete). Neben den Hallen Mäusheckerweg, Feyen und West wurden bislang die Sporthalle am Wolfsberg sowie die Hallen der Grundschulen Ambrosius, Ausonius, Euren und Quint sowie der Realschulen Nelson Mandela und Kurfürst Balduin untersucht. Die Decken dieser Hallen sind intakt. Die erst fünf Jahre alte Turnhalle der Grundschule Tarforst darf bei Schneefall nicht mehr genutzt werden (der TV berichtete). Für eine Deckenuntersuchung noch vorgesehen sind folgende Hallen: Turnhallen der Grundschulen Barbara, Ehrang, Heiligkreuz, Mariahof, Olewig, Pallien, Pfalzel, Reichertsberg, Ruwer und Zewen. Die Turn- und Gymnastikhallen der Gymnasien Auguste Viktoria, Friedrich Wilhelm, Humboldt und Max Planck sowie die Turnhallen Unter Gerst und Medard. Genaue Termine für die Begutachtungen stehen noch nicht fest. woc

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