Sprachgewandte Minis

TRIER. 70 Kinder aus zehn Nationen tummeln sich im Deutsch-Französischen Kindergarten in Kürenz. Spielerisch lernen die Kleinen Sprache und Kultur des Nachbarlandes.

Fröhliches Stimmengewirr und Kindergesänge schallen beim Tag der offenen Tür aus dem schmucken weißen Bau mit den gelben Fenstern. "Jardin d'enfants franco-allemand - Deutsch-Französischer Kindergarten" steht auf einer Tafel am Eingang. Wer aber nur deutsche und französische Kinder erwartet, wird überrascht sein. 70 Kinder aus zehn Nationen besuchen die Einrichtung, darunter 13 aus französischen oder deutsch-französischen Familien. "Gerade in unserem grenznahen Raum ergibt die Idee eines Deutsch-Französischen Kindergartens einen besonderen Sinn", sagt die Leiterin der Einrichtung Sabine Vetter. Zwei französische Fachkräfte unterstützen das siebenköpfige Erzieherinnen-Team bei der Arbeit. Spielerisch bringen sie den Kleinen französische Sprache und Kultur bei. Zum Beispiel mit dem Märchen der "Raupe Nimmersatt", das im französischen "La cheuille qui fait des trous" heißt - "Die Raupe, die Löcher macht." Auch beim wöchentlichen Morgenkreis, der Bewegungsbaustelle oder dem französischen Frühstück erfahren die Kids viel von den Nachbarn. Dies gilt besonders für die regelmäßigen Besuche in der Partnereinrichtung im belgischen Aubange. "Dort wird nur Französisch gesprochen. Die Kinder kommen damit prima zurecht", sagt Sabine Vetter. "Leider wird der Französisch-Unterricht nur in wenigen Grundschulen fortgeführt", bedauert Elodie Rillet. Die Französisch-Lehrerin aus Tours arbeitet seit drei Jahren im Kürenzer Kindergarten. "Vieles, was die Kinder hier gelernt haben, wird in der Grundschule vergessen und muss in weiterführenden Schulen wiederholt werden."

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