Sprüche auf Platt bewegen die Stadt Trier

Trier · Auf dem Petrisberg entsteht ein Bewegungspfad. Noch ist er nicht fertig aufgebaut, da gibt es schon Probleme mit Vandalismus.

 Immer der Linie nach – Holger Jungandreas vom Gesundheitspark Trier zeigt eine der Übungen des neuen Bewegungspfads. TV-Foto: Lucas Blasius

Immer der Linie nach – Holger Jungandreas vom Gesundheitspark Trier zeigt eine der Übungen des neuen Bewegungspfads. TV-Foto: Lucas Blasius

Foto: LUCAS BLASIUS (h_st )

Trier Die Trierer sollen sich mehr bewegen: Das will der Gesundheitspark Trier mit einem Bewegungspfad auf dem Petrisberg erreichen. Die Übungen sollen nicht anstrengen, sondern für das Thema Bewegung sensibilisieren.
"Bewegung kann direkt oder indirekt allen Krankheiten vorbeugen: Erkältung, Problemen mit dem Herz-Kreislauf-System, sogar Krebs. Das hat mit der Aktivität und dem Immunsystem zu tun", sagt Holger Jungandreas. Er ist Geschäftsführer des Gesundheitsparks Trier und hat es sich zum Ziel gesetzt, die Trierer häufiger in Bewegung zu versetzen.
Bei Bewegung denkt Jungandreas aber nicht gleich ans Laufen gehen oder das Fitnessstudio: "Es funktioniert natürlich nicht, die Leute von ihrem Sofa zu nehmen und gleich Sport machen zu lassen. Wir haben da einen ganz anderen Ansatz, der einfache Bewegung in den Alltag integrieren soll."
Dafür richtet Jungandreas aktuell einen Bewegungspfad auf dem Petrisberg ein. Über das Gelände der Landesgartenschau hinweg hat er Linien auf den Boden gemalt, denen man folgen soll, ein kleines Labyrinth aufgezeichnet oder einfache Hinweise an Bänken, Treppen und Geländern angebracht, wie man sich an diesem Ort ein klein wenig körperlich fordern kann.
Die Idee dahinter ist, alle Menschen mit sehr einfachen, kleinen Anstößen an das Thema Bewegung heranzuführen. "Das ist wie mit der Zahnpasta-Werbung", meint Jungandreas. "Wir lernen unser Leben lang, dass wir uns die Zähne putzen müssen. Vergessen wir es einmal, haben wir gleich ein schlechtes Gewissen. Genauso niedrigschwellig wollen wir auch die Bewegung in den Köpfen der Menschen verankern."
Der Bewegungspfad soll auch Spaß machen: Die markanten grünen Hinweisschilder sind auf Trie rer Platt formuliert - mit viel Humor und Augenzwinkern. Infotafeln erklären die Hintergründe. Der spielerische Ansatz ist Jungandreas wichtig. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 2000 Euro.
Entstanden ist die Idee aus einer Zusammenarbeit mit der Initiative "Kürenz bewegt". Der Kürenzer Ortsbeirat hat die Einrichtung des Bewegungspfads gefördert, ebenso die Sparkasse Trierer, die Trierer Stadtwerke und der Caritasverband Trier.
Die Stadt Trier findet das Konzept lobenswert und könnte sich vorstellen, es auch an anderen Stellen der Stadt umzusetzen. Laut Jungandreas gibt es einen solchen Bewegungspfad deutschlandweit bisher sonst nur in Hamburg.
Die Idee scheint allerdings nicht allen zu gefallen: Schon einen Tag, nachdem die Hinweisschilder angebracht worden waren, verschwanden drei von ihnen. Auch eine Gruppe von Anwohnern auf dem Petrisberg habe ihr Missfallen gegenüber dem Pfad ausgedrückt, erzählt Jungandreas.
Am heutigen Dienstag soll die Eröffnung um 17 Uhr im Clubheim des FSV Kürenz stattfinden. Und Jungandreas kann sich vorstellen, auch danach immer wieder neue Ideen zum Bewegungspfad umzusetzen.

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