Sprung über die perfekte Welle

Die Angler am Ufer wundern sich, und Passanten staunen. Von schnellen Booten gezogen, vollführen tollkühne Sportler waghalsige Sprünge auf der Mosel. Bei der deutschen Meisterschaft im Wakeboard am Boot, die zum dritten Mal von Trick 17 und dem Wakeboard Deutschland e.V. auf der Mosel ausgerichtet wird, stellen sich 40 Wellenreiter dem nationalen Vergleich.

 Martin Böhmfeld will seinen Titel bei der deutschen Meisterschaft im Wakeboard am Boot auf der Mosel verteidigen. TV-Foto: Cordula Fischer

Martin Böhmfeld will seinen Titel bei der deutschen Meisterschaft im Wakeboard am Boot auf der Mosel verteidigen. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. "Jetzt ist die Welle perfekt", sagt Nancy Schwade (24) aus Berlin. Sie nimmt ihr Wakeboard aus der Halterung, schnallt es an die Füße und lässt sich vom Boot an einer Leine über das Wasser ziehen. 40 Kilometer pro Stunde sind für die 24-Jährige ideal, um mit dem Brett Fahrt aufzunehmen. Den Wellenkamm hinter dem Boot nutzt sie, um sich in die Höhe zu katapultieren. Die Drehung in der Luft gelingt ebenso wie die Landung auf der Wasseroberfläche. Die ist bei der Geschwindigkeit hart wie Beton. "Es gibt immer wieder Verletzungen. Aber die nimmt man in Kauf, denn wakeboarden ist wie eine Sucht", sagt der Kölner Alex Neuwirth (23), der Sprünge mit voller Rotation und Flips zeigt. Nach seinen Versuchen auf Ski und Snowboard hat er das Wakeboard für sich entdeckt. "Es ist viel cooler als snowboarden. Man kann mehr Variationen, höhere und weitere Sprünge einbauen", sagt der Wassersportler. Den Wettkampf um den Meistertitel geht er locker an. "Nicht das Ergebnis, der Spaß dabei zählt." Seinen Titel in der Kategorie Masters will Martin "Kongo" Böhmfeld (42) verteidigen, der seit 1994 auf dem Brett steht. Auf der Wettkampfstrecke über zwei mal 450 Meter vor dem Yachthafen Monaise probt er beim Training routiniert seine spektakulären Sprünge, obwohl der Fluss Treibgut mit sich führt und die Transportschiffe die Wassersportler in ihrer flotten Fahrt bremsen. Beim Leistungsvergleich zeigen der zweimalige Vize-Europameister Davis Vervenne, Vize-Junioren-Weltmeisterin Elke Venken (beide Belgien) und der amtierende Deutsche Meister Conni Schrader (Hamburg) ihre Kunststücke. Bewertet werden sie von einem Schiedsrichter, der im rasenden Boot seine Punkte für Höhe, Landung, Geschwindigkeit und Häufigkeit der Tricks notiert.

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