Standpunkte gegen Gewalt

Seit 30 Jahren bezieht der Frauennotruf Trier klar Stellung gegen Gewalt. Mit der Beteiligung an der bundesweiten Kampagne von Frauenberatungsstellen und Frauennotrufen "Der richtige Standpunkt: gegen Gewalt" bietet die Einrichtung jedem Bürger die Möglichkeit, seinem Standpunkt gegen Gewalt an Frauen in Wort und Bild Ausdruck zu verleihen.

 Fotoshooting für die Standpunkte-Kampagne: Der Trierer Frauennotruf und seine Unterstützer beteiligen sich an der öffentlichkeitswirksamen Aktion gegen Gewalt gegen Frauen. TV-Foto: Cordula Fischer

Fotoshooting für die Standpunkte-Kampagne: Der Trierer Frauennotruf und seine Unterstützer beteiligen sich an der öffentlichkeitswirksamen Aktion gegen Gewalt gegen Frauen. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. Das Foyer des Trierer Theaters wird zum Fotostudio. Ein Ort, der Öffentlichkeit schafft. "Gewalt gegen Frauen ist ein Problem, das oft im privaten Bereich stattfindet, und es gibt immer noch viele Menschen, die wegschauen", erklärt Diplom-Psychologin Bettina Mann vom Trierer Frauennotruf. Das Schweigen durchbrechen, hinsehen, Öffentlichkeit schaffen, ist das Signal, das den Betroffenen Mut machen soll und "auch den Misshandlern zeigen soll, dass wir ihr Verhalten nicht tolerieren werden"."Gewalt gegen Frauen zeugt von einem Mangel an Kultur." Diesen Standpunkt hat Kunsthistorikerin Bärbel Schulte aufgeschrieben. Sie steht beim Fotoshooting im Theater vor der Kamera, lässt ihre Füße ablichten, bezieht aber auch in voller Größe, mit Gesicht und Namen Position. "Ich empfinde die Arbeit des Frauennotrufs als äußerst unterstützenswert. Für mich ist es ganz wichtig, mich für ein gewaltfreies Leben von Frauen und Kindern einzusetzen", sagt sie.Symbolisch fährt Silke Büngens aus ihren Schuhen. "Wenn Gewalt gegen Frauen verharmlost wird, gehe ich an die Decke", heißt ihr Standpunkt. "Das Thema muss in die Öffentlichkeit gerückt werden, weil es immer noch tabuisiert und bagatellisiert wird. Gewalt gegen Frauen hat enorme Ausmaße, erstreckt sich auf ganze Familien. Kinder werden traumatisiert, die im Teufelskreis Gewalt gefangen keine Chance haben, andere Verhaltensstrukturen zu entwickeln", sagt Bündgens.Die Fotos von den Trierer Standpunkten werden auf der Internetseite des Bundesverbandes der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe veröffentlicht. Dort sind über 800 Bilder gesammelt worden. Auch Prominente und Politiker, wie Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen oder Star-Köchin Sarah Wiener, haben sich an der Kampagne beteiligt.Am 16. November beim landesweiten Aktionstag in Mainz wird der Frauennotruf Trier mit einem Standpunkt auftreten. Unterstützt wird die Kampagne von Malu Dreyer, rheinland-pfälzische Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen, sowie von Ministerpräsident Kurt Beck und Landtagspräsident Joachim Mertes. Am Internationalen Tag "Nein zu Gewalt gegen Frauen" am 25. November plant der Frauennotruf außerdem eine Präsentation der fotografierten Standpunkte im öffentlichen Raum. Die Bilder stehen im Internet unter www.frauen-gegen-gewalt.de.

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