Trier. (cofi) Annette Laux ist eine Power-Frau, die sich ihrer feministischen Gesinnung folgend für Frauen stark macht. Seit 13 Jahren ist sie Vorsitzende des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) und ackert unermüdlich für die, die es im Leben nicht so gut getroffen haben wie sie selbst. Schon während der Schulzeit und des Studiums habe sie die Erfahrung gemacht, dass "viele Frauen strukturell schlechter dran sind und nicht so viel Glück im Leben gehabt haben wie ich. Davon will ich etwas weitergeben und meine Möglichkeiten dafür einsetzen, dass andere besser leben können und Hilfen bekommen", sagt sie.Aus ihrer Heimat Trier zog es Annette Laux zunächst in die Welt, um Geologie zu studieren. Auch ihre Rückkehr, Heirat und die Geburt der Kinder hielten die heute 54-Jährige nicht am heimischen Herd. Sie machte den Meister-Abschluss als Hauswirtschafterin, bildete Lehrlinge aus, schloss eine kaufmännische Ausbildung an und arbeitet im Immobiliengeschäft ihres Mannes.Annette Laux ist gut organisiert, um neben Beruf und Familie politische und soziale Arbeit nicht als bloße Nebensache zu betreiben. Das Organisationstalent kommt der patenten Frau bei der Arbeitsgemeinschaft Trierer Kinder und dem Sozialdienst katholischer Frauen zugute. "Hätte es früher schon den Beruf des Event-Managers gegeben — das wäre ich geworden." Und: "Gleichberechtigung ist noch lange nicht verwirklicht, weder politisch, noch auf familiärer Ebene", sagt Laux. Daher lenkt sie durch ihre Arbeit unermüdlich den Blick auf herrschende Probleme. Die Verleihung des Verdienstordens kommt ihr dabei zugute. "Tue Gutes und rede darüber", sei ihr Motto. "Aber das ist auch eine Anerkennung für die vielen anderen, die mich bei der Arbeit unterstützen. Ich habe mich immer als Teil eines Teams gesehen und hoffe, dass mir die Auszeichnung dabei hilft, noch einige Türen mehr aufzustoßen. Es ist quasi eine Art werbewirksames Qualitätssiegel für unser Tun."Zwischen Gesetzen, Angeboten und Verantwortung

Als Vorsitzende des SkF trägt Laux Verantwortung, tüftelt mit den hauptamtlichen Mitarbeitern an neuen Angeboten, wälzt Gesetze, sucht nach Lösungen und betreibt Lobby-Arbeit. Das "Café Haltepunkt", die Obdachlosenarbeit für Frauen, das Frauenhaus und die Trierer Tafeln hat sie so mit auf den Weg gebracht. Den Kontakt zu den Mitarbeitern und Ehrenamtlichen pflegt sie aber weiter und packt regelmäßig bei der Ausgabe von Lebensmitteln an Bedürftige bei den Trierer Tafeln an. Ihre Erfüllung suche sie nicht wie viele anderen der besseren Gesellschaft auf dem Golfplatz, die sich ihrer Verpflichtung zu helfen entziehen. Annette Laux findet sie dort, wo sie für andere eine Verbesserung der Lebensumstände bewirken kann.