Starker Wille, viele Fragen

TRIER. Spannende Entscheidung im Stadtrat: Über jeden der acht Punkte des aktuellen Südbad-Sanierungsbeschlusses wurde einzeln abgestimmt. Mit knapper Mehrheit passierte die Vorlage den Rat.

Wegen ihrer Unwägbarkeiten heftig diskutiert wurde die aktuelle Südbadvorlage vom Stadtrat. Der Inhalt der Vorlage: Um das Land von der späteren wirtschaftlichen Betreibung des Bades zu überzeugen und so möglichst hohe Zuschüsse zu erhalten, will das Sportamt das Südbad als PPP-Projekt angehen. PPP steht für public-private-partnership und bedeutet, dass an der Betreibung des Südbads die Stadtwerke beteiligt werden sollen, die 100-prozentige, privatwirtschaftliche Tochter der Stadt (der TV berichtete). Neben der aus Denkmalschutzgründen unabdingbaren Erhaltung des Sprungturms, der beiden kleinen Rutschen und der Beckenumrandungen sieht die modifizierte Planung folgende Module vor: Insel zwischen Schwimmer- und Sprungturmbecken, Reduzierung von zwei 50-Meter-Bahnen durch Sonnenstege, neues Technikgebäude, behindertengerechte Beckeneinstiege, Wasserliegen und Massagebänke entlang der Beckenbegrenzung der 25-Meter-Bahnen im Nichtschwimmerbecken; ein Auffangbecken für die Riesenrutsche; eine kleinere Insel, ein Wasserpilz, nochmal Massageliegen und ein verkürzter Strömungskanal im runden Teil des Nichtschwimmerbeckens, ein neuer Wasserspielplatz für Kleinkinder und ein saniertes Eingangsgebäude. Das alte Planschbecken im hinteren Bereich fällt weg, dafür kommen neue Sportflächen dazu.Keine Attraktionen bei zwei Bauabschnitten

Um die Bauzeit so kurz wie möglich zu halten, sollen die Arbeiten nicht einzeln nach Gewerken ausgeschrieben werden, sondern eine europaweite Funktionalausschreibung stattfinden, bei der das gesamte Leistungspaket an einen Generalunternehmer vergeben wird. Für den Fall, dass das Land dem PPP-Projekt nicht zustimmt und nur geringe Zuschüsse genehmigt, hat das Sportamt eine "Notvariante" ausgearbeitet: Denn bei zu geringen Landeszuschüssen droht der städtische Anteil an den Gesamtsanierungskosten von geschätzt 8,4 Millionen Euro netto den von der ADD genehmigten Sonderkreditrahmen zu sprengen. Durch eine Verteilung der Sanierungsarbeiten und damit deren Kosten auf zwei Bauabschnitte könnte die Kreditbelastung entzerrt werden. Auch bei zwei Bauabschnitten würden sich die Gesamtkosten auf 8,4 Millionen Euro belaufen, allerdings würden die erwähnten Wasserattraktionen in diesem Fall nicht realisiert. Quasi in letzter Minute ist die Vorlage um einen brisanten Absatz ergänzt worden: "Nach aktuellen Gesprächen mit dem Innenministerium hat sich ergeben, dass weitere Diskussionen geführt werden müssen und Überprüfungen notwendig sind. Dabei soll insbesondere geklärt werden, ob und wie weitere erhebliche Reduzierungen der Wasserfläche erfolgen können."WEITERER BERICHTSEITE 10

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