Starkes Duo für die Retter

TRIER. Wichtige Neuerungen sollen Rettungseinsätze in der Stadt verbessern: Das Brüderkrankenhaus hat ein neues Notarzteinsatzfahrzeug in Dienst gestellt. Dessen EDV-gestützte Dokumentation der Einsätze soll das Notfallsystem noch effizienter machen.

Vor 95Jahren ist die Trierer Feuerwehr zum ersten Mal mit einerpferdebespannte Krankenkutsche zu einem Notfalleinsatzausgerückt. Heute sorgt ein modernes, mit allen technischen undmedizinischen Extras ausgestattetes Notarzteinsatzfahrzeug (NEF)für schnellstmögliche ärztliche Versorgung von Notfallpatienten.Das Fahrzeug wurde nach modernsten Erkenntnissen derNotfallmedizin sowie den Wünschen der Trierer Notärzte undBerufsfeuerwehr eingerichtet. Defibrilator, Absauggerät und Infusionsspritzenpumpe gehören ebenso zur Ausstattung wie Beatmungsgerät, Babykoffer und Kühlfach zur Lagerung von Medikamenten. 82 500 Euro hat das Kombi-Fahrzeug aus der Stuttgarter Autoschmiede gekostet, wobei Sonderausstattung und medizinisches Gerät allein mit 50 000 Euro zu Buche schlugen. Die Kosten würden den städtischen Haushalt nicht belasten, erklärt Bürgermeister Georg Bernarding. "Die Ausgaben werden über die Einsätze mit den Kostenträgern abgewickelt."

Stetig wachsende Einsatzzahlen hätten die Anschaffung des Fahrzeuges erforderlich gemacht, berichtet Bernarding. Während 1977, dem Jahr der Indienststellung des ersten Trierer Notarztwagens, 500 Einsätze gefahren wurden, seien es im vergangenen Jahr knapp 2500 gewesen. Bernarding: "Das neue Fahrzeug ist von seiner Größe her angemessen. Die Bevölkerung kann sich auf das Rettungswesen in der Stadt verlassen."

Bei Alarm: Stets doppelt unterwegs

Und dieses wird künftig im so genannten Rendezvous-System praktiziert: Gibt es einen Notfall-Alarm, rückt sowohl ein Rettungswagen von der Feuerwache aus, als auch das Notarzteinsatzfahrzeug vom Brüderkrankenhaus. Im Rettungswagen sitzen zwei Rettungsassistenten, im Notarzteinsatzfahrzeug der Notarzt und ein weiterer Rettungsassistent. Der Notarzt entscheidet vor Ort, ob er den Patienten beim Transport zum Krankenhaus begleiten muss.

Für den ärztlichen Leiter des Rettungsdienstes, Alois Deller, liegen die Vorteile dieses Systems klar auf der Hand: "Der Notarzt ist flexibler und kann mit dem Fahrzeug schnellstmöglich zum Patienten gebracht werden."

Als einen weiteren wichtigen Schritt zur Qualitätssicherung des Notarztwesens in der Stadt, bezeichnete Deller die Einführung der EDV-gestützten Einsatzdokumentation. Ärzte und Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr haben das Programm mit dem Namen "Nodok" erstellt. Es kann Notarzteinsätze dokumentieren und unter verschiedenen Gesichtspunkten auswerten. Rettungsassistenten und Notärzte geben Patienten- und Einsatzdaten sowie Diagnosen und Maßnahmen in eine Datenbank ein. "Durch die Erfassung und Auswertung dieser Daten kann das Rettungssystem so effizient wie möglich gestaltet werden", sagt Deller.

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