Start vor 160 Jahren

Mit 20 Betten, einem Arzt und einfachster Ausstattung begann die Geschichte des Krankenhauses der Borromäerinnen. Heute ist das Haus mit 667 Betten, 16 Fachabteilungen und 1600 Mitarbeitern eines der beiden größten Krankenhäuser in Trier.

 Das Mutterhaus um 1908. Foto: privat

Das Mutterhaus um 1908. Foto: privat

Trier. (red) Die erste Krankenstation war im oberen Stockwerk des östlichen Flügels beherbergt. Der alte Johannishof war seit 1849 das Provinzmutterhaus für die deutsche Provinz der ursprünglich aus Frankreich stammenden Ordensschwestern.

Zu dieser Zeit gab es bereits in elf deutschen Städten Borromäerinnen, die mit dem Mutterhaus in Trier eine eigene Provinzleitung aufbauten. Einst Sitz der Benediktiner von Mettlach, dann Ort für die Jesuiten und deren Priesterseminar, war es vor der Säkularisation das Haus der Alexianer-Brüder. Schon diese arbeiteten in der Krankenpflege. Aus privatem Besitz wurde der Johannishof dann zur Heimat für die Borromäerinnen.

"Die Pflege von Kranken war von Beginn an ein wesentlicher Dienst unserer Gemeinschaft", berichtet Schwester M. Elisabeth Mues, Generaloberin der Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Karl Borromäus und selbst ausgebildete Krankenschwester. "Wir sehen es als unseren Auftrag, für die Menschen in den verschiedensten Nöten da zu sein. So gilt unsere besondere Sorge von unserer Gründung her Armen und Kranken, Kindern, alten Menschen und Notleidenden". Die erste Krankenstation hatte bald 20 Betten und war einfach ausgestattet. In der Chronik ist nachzulesen: "Jedes Krüglein Wasser musste an der Pumpe im Hofe, alles Warme in der entlegenen Küche geholt und in Ermangelung jeglichen Abflusses alles auch herunter getragen werden." Dr. Wenzelius betreute die Patienten unentgeltlich und half auch bei der Zubereitung der Medikamente und der Einrichtung einer Apotheke, die 1856 fertiggestellt und von einer staatlich geprüften Borromäerin geleitet wurde.

1881 zog das Krankenhaus in das ehemalige Diözesanwaisenhaus um. Hier wurden mehr Patientenzimmer geschaffen, Gas- und Wasserleitungen standen zur Verfügung, und ein mit Gasmotor angetriebener Aufzug erleichterte den Transport. Das Gebäude aus dem Jahr 1862 ist auch heute noch Teil des Klinikums mit Apotheke, Verwaltung und Stationen. Der Haupteingang in der Krahnenstraße ist auch heute noch vielen Trierer Bürgern bekannt. Auch wenn hier ständig modernisiert wurde, war eine Erweiterung dringend notwendig. Die Krankenzimmer erhielten 1935 elektrische Lichtsignalanlagen für Notfälle. Der Bau wurde 1964 zunächst um ein Geschoss erhöht. Von 1966 bis 1997 wurde ein Erweiterungsbau errichtet, der seit der Einweihung über den zentralen Eingang in der Feldstraße erreichbar ist. Seit dieser Zeit wurde das Klinikum um den Neubau der Erwachsenenpsychiatrie vergrößert, 2010 wird der Erweiterungsbau mit Hubschrauberlandeplatz eröffnet.

"Die Borromäerinnen prägen auch heute noch entscheidend das positive Image unseres Hauses", so Geschäftsführer Ralf Lunkenheimer.

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