"Steh-Imbiss" mit Prickelfaktor

TRIER. Ein Stelldichein im wörtlichen Sinne gaben sich am Freitagabend beim Wein & Gourmet Festival wieder zahlreiche Sektfreunde aus Trier und der Region: Zum sechsten Mal lockte die vom Trierischen Volksfreund präsentierte Erfolgsveranstaltung "Schäumendes Rokoko" ins Kurfürstliche Palais.

Es gibt Veranstaltungen, die sich von ihrer Premiere an zum regelrechten Selbstläufer entwickeln. Das "Schäumende Rokoko", "die Gala-Veranstaltung voller Perlen" wie sie Veranstalter Mosel-Saar-Ruwer Wein e. V. umschreibt, gehört dazu. Den Abend im Vorfeld groß zu bewerben, ist nicht nur gar nicht mehr unbedingt notwendig, sondern schafft mitunter auch Verdruss: Im Handumdrehen sind nämlich die Eintrittskarten weg. Wer clever ist, reserviert sich seine so früh wie möglich. "Die ersten Anfragen kamen direkt im Anschluss an die Veranstaltung im vergangenen Jahr", berichtet Ansgar Schmitz, Geschäftsführer des Mosel-Saar-Ruwer Wein. "Viele gehen mit ihrer Clique dort hin, kaufen auf einen Schlag gleich 20 Karten." Obwohl der Veranstalter das Kontingent in diesem Jahr um etwa 50 Karten erhöht hat, seien auch diese in Windeseile vergriffen gewesen. 320 Karten hat die Mosel-Saar-Ruwer Weinwerbung verkauft. Etwa 300 Besucher, darunter viele "Stammgäste", feierten nach Schätzung von Ansgar Schmitz auf den beiden Etagen des Kurfürstlichen Palais'. Dabei genoss ADD-Präsident Josef Peter Mertes als "Hausherr" schmunzelnd eine kleine Premiere: Vom Balkon aus begrüßte er die Besucher, die das erste Glas Sekt bei herrlichem Frühlingswetter vor dem Palais tranken. "Ich komme zum ersten Mal in den Genuss, von hier aus eine Rede zu halten", sagte Mertes. "Ansonsten mache ich hier nur meine Mittagspause." Lange Reden hielten jedoch weder Mertes noch die übrigen "offiziellen" Damen und Herren neben ihm auf dem Balkon. Kurze Grußworte richteten neben Mertes auch die Mosel-Saar-Ruwer-Weinkönigin Petra Zimmermann sowie Karl-Heinz-Frieden als stellvertretender Vorsitzender des Mosel-Saar-Ruwer e.V. an die Besucher. Alle drei gaben sich überzeugt, mit den in einer Vorverkostung ausgewählten zehn Sektherstellern von Mosel, Saar und Ruwer (inklusive Luxemburg) "wunderbare Essensbegleiter" für die Kreationen dreier Sterneköche aus der Region gefunden zu haben. Das so genannte Flying Dinner kredenzten die Crews um Wolfgang Becker vom Weinhaus Becker in Olewig, Christian Bau von Victor's Gourmetrestaurant Schloss Berg in Perl-Nennig und Alexander Kunz vom gleichnamigen Restaurant in St. Wendel-Bliesen.Essen im Stehen

Sieben kleine Gänge - vom marinierten Lachs auf asiatische Art über Karotten-Ingwermousse bis zu Mille-feuille minute - auf kleinen Tellern mit integrierter Glashalterung nahmen die Besucher entgegen. Genossen wurde im Stehen - ein bewährtes Konzept der Veranstaltung, die wahrscheinlich auch deshalb selbst im sechsten Jahr nichts von ihrer Bewegung und Leichtigkeit verloren hat. Für die sorgte im Übrigen auch Iris Oettinger mit der Oettinger Jazz Band. Unzählige Flaschen Sekt und Crémant - allein Klaus Herres aus Leiwen schenkte 60 Flaschen aus - öffneten zehn Betriebe, die auch in den Vorjahren bereits mit von der Partie waren: Weingut Stephan Steinmetz, Bischöfliche Weingüter, Caves Gales, Saar-Mosel Winzersekt GmbH, Weingut Heinz Schmitt, Weingut Edmund Reverchon, Weingut Bläsius-Geiben, Saar-Sektkellerei Hausen-Mabilon, Dominikaner-Weingut von Nell, Sektgut St. Laurentius, Klaus Herres.

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