Stein auf Stein für das neue Bildungszentrum

Trier · Er soll dem Bauwerk in Trier-Nord Glück bringen: Der Grundstein des neuen Berufsbildungs- und Technologiezentrums (BTZ) für das Handwerk der Region ist gelegt. Am Standort der Handwerkskammer (HWK) Trier wird das 15 000 Quadratmeter große, energieeffiziente Gebäude gebaut. Bezug ist im Jahr 2019.

 Den ersten Stein für das neue Berufsbildungs- und Technologiezentrum legen: HWK-Hauptgeschäftsführer Axel Bettendorf, Oberbürgermeister Wolfram Leibe und HWK-Präsident Rudi Müller (von links). Foto: HWK Trier

Den ersten Stein für das neue Berufsbildungs- und Technologiezentrum legen: HWK-Hauptgeschäftsführer Axel Bettendorf, Oberbürgermeister Wolfram Leibe und HWK-Präsident Rudi Müller (von links). Foto: HWK Trier

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Zukünftige Lehrlinge, Meisterschüler und Fortbildungsteilnehmer dürfen sich auf den Unterricht in dem multifunktionellen Ausbildungszentrum freuen. 2019 sollen die ersten Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen im neuen Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) anlaufen. Am Festakt in der HWK und auf der Baustelle zwischen Ohm- und Auer-von-Welsbach-Straße nahmen 80 geladene Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung teil.Zeitkapsel versenkt

Nachdem Kammerpräsident Rudi Müller die Gäste begrüßt hatte, stellte Gerhard Wolf von der Michel + Wolf Architekten GmbH in Stuttgart das Projekt vor. Höhepunkt war die Versenkung einer sogenannten Zeitkapsel in einen gemauerten Sockel. Der kupferne Behälter enthält neben Bauplänen zeitgeschichtliche Dokumente, darunter aktuelle Zeitungsausgaben aus der Region und ein Exemplar des Deutschen Handwerksblatts.

Das Gesamtinvestitionsvolumen inklusive Ausstattung beläuft sich auf knapp 44 Millionen Euro. "Damit ist das neue BTZ das größte Bauprojekt der HWK seit deren Gründung im Jahr 1900. Zugleich entsteht damit in Trier der bundesweit größte Neubau einer Bildungseinrichtung", sagt Projektliter Thomas Sandner, HWK-Geschäftsführer und Chef des Bildungszentrums.

Der Eigenanteil der Handwerkskammer ist mit 12,5 Millionen Euro veranschlagt. 18,5 Millionen Euro schießt der Bund zu. Auf Wunsch des Landes Rheinland-Pfalz soll der Neubau als bundesweit erstes BTZ im Passivhausstandard zum Vorbild für andere Handwerkskammern in Deutschland werden. Die dafür zusätzlich benötigten Kosten von 2,7 Millionen Euro übernimmt das Land. Darüber hinaus bezuschusst Mainz den Neubau mit 10,3 Millionen Euro. Das neue Bildungszentrum wird mit mehr als 400 Werkstattplätzen und nahezu 200 Unterrichtsplätzen weiterhin das Bildungsangebot für Dachdecker, Elektrotechniker, Friseure, Installateure und Heizungsbauer, Kfz-Mechatroniker, Maler und Lackierer, Metallbauer, Tischler, Zimmerer sowie ein landesweites Dentalbildungszentrum umfassen.
Zugleich zielt das Angebot darauf ab, das Zusammenwachsen verschiedener Gewerke in der Praxis zu fördern. Vorgesehen ist, die Entwicklung neuer Handwerksbereiche zu unterstützen - etwa in Sachen Erneuerbare Energien und Elektromobilität.

Da die Lehrlingszahlen in der Region Trier zurückgehen, wird das neue BTZ kleiner ausfallen. Damit wird der Bedarf an Räumen in der neuen Bildungseinrichtung sinken. Experten zufolge sei die Investition in einen Neubau dennoch sinnvoll: Die erforderlichen Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen der Gebäude aus den 1960er Jahren hätten fast so viel gekostet wie der nun begonnene Neubau. Das hatte eine Vergleichsanalyse ergeben. Die baufälligen Gebäude werden derzeit abgerissen. Bis der Neubau steht, ist der Lehrbetrieb auf angemietete Hallen in Standortnähe verlegt.

Kammerpräsident Rudi Müller nannte das neue Bildungszentrum bei der Grundsteinlegung "eine gute und wichtige Investition für die Region". Er betonte, dass ein Bildungszentrum für das gesamte Handwerk entstehe.

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