Stein für Stein in die Zukunft

TRIER. Spatenstich ohne Spaten: Der rheinland-pfälzische Finanzminister Gernot Mittler hat am Samstag das Startsignal zum Projekt Modellwohnen auf dem Petrisberg im Rahmen der Landesgartenschau 2004 gegeben.

Die Grundstücke sind abgesteckt, es kann losgehen: Zwölf Bauherren erfüllen sich in den kommenden Monaten auf dem ehemaligen französischen Kasernengelände den Traum von den eigenen vier Wänden. Sie bauen ungewöhnliche Reihenhäuser, nicht nur aus architektonischer Sicht, sondern auch in der Art des Bau-Ablaufs. Denn alle Häuser müssen am 22. April des kommenden Jahres, wenn die Landesgartenschau (LGS) beginnt, fertig oder zumindest so gut wie fertig sein. Einziehen können die Häuslebauer freilich dann noch nicht, denn sie stellen ihr Eigentum für ein halbes Jahr zur Verfügung, so dass die Besucher der LGS die Häuser besichtigen können. Hans-Jörg Jost, einer der Bauherren, sieht darin keinen großen Nachteil: "Wir bekommen einen finanziellen Ausgleich, außerdem werden wir weder Bodenbeläge legen noch die Toiletten fertigstellen." Finanzminister Gernot Mittler zeigt sich beim "Spatenstich" beeindruckt von dem Tempo, in dem es auf dem Gelände vorangeht. "Seit November, als ich zum letzten Mal hier war, hat sich einiges bewegt. Das ist eine Umwälzung großen Ausmaßes." Mittler stellt heraus, das Modellprojekt sei "auf der Höhe der Zeit, weil hier die Verbindung von Wohnen und Arbeiten eindrucksvoll gelingt". "Früher", sinniert unterdessen Oberbürgermeister Helmut Schröer, "durften wir nur hierher kommen, um irgendwelchen Generälen die Hände zu schütteln". Heute sei es "faszinierend für uns Kommunalpolitiker, hier zu sein und sich dieser gewaltigen Herausforderung zu stellen". Schröer betrachtet die Entwicklungsmaßnahme Petrisberg als "zentrales Konversionsprojekt nicht nur für das Land, sondern auch für Trier". Der OB lobt die "einmalige Verknüpfung von Arbeit, Wohnen, Kultur, Wissenschaft, Bildung und Freizeit an einem zentralen Punkt der Stadtentwicklung". Um die Vermarktung der Grundstücke hat sich die Entwicklungsgesellschaft Petrisberg (EGP) gekümmert, bei der auch die Stadt Gesellschafter ist. EGP-Geschäftsführer Jan Eitel freut sich, dass "nicht nur diese zwölf Grundstücke, sondern auch alle anderen des zweiten Bauabschnitts bereits verkauft sind".

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