Stimmung wie auf dem Petersplatz

Trier . Zum ersten Mal hat der Abschlussgottesdienst der Sternwallfahrt der 15 Pfarreien des neu gebildeten Stadtdekanates nicht in der Matthiasbasilika, sondern auf dem Vorplatz stattgefunden. Denn im Inneren wird immer noch fleißig gebaut und restauriert.

"Wir begrüßen die Pilger aus Zewen und Euren." Routiniert heißt Pilgerpfarrer Bruder Hubert die ersten Ankömmlinge der Sternwallfahrt der 15 Pfarreien des Stadtdekanats auf dem Vorplatz der Matthias-Basilika willkommen. Dabei kommt ein wenig vatikanische Petersplatz-Atmosphäre auf. Schon am Nachmittag hatten sich die Pilger von Oberkirch aus auf den Weg gemacht, die Eurener traf man an der Staustufe. Aufgeteilt haben sich die Pilger von St. Jakobus aus Biewer. Die Älteren gingen tapfer moselaufwärts zu Fuß. Die Ministrantinnen und Ministranten haben es sich leichter gemacht: "Wir sind bis McDonalds am Messepark gefahren und dann über die Konrad-Adenauer-Brücke gepilgert", erzählt Oberministrant Daniel Hoffmann. Grund war nicht unbedingt Fußfaulheit: Die Biewerer Ministrantin Anna-Maria Geißler erklärt: "Wir haben auch am Nachmittag Schule. Zu Fuß wären wir nie pünktlich gewesen." Zurück wollen die Ministranten auf jeden Fall die ganze Strecke laufen. Zu Fuß sind auch die Pilger aus Irsch und Olewig zum Grab des Apostels Matthias gekommen - wie bis zu 6000 Gläubige im Jahr. Die mehr als 700 Trierer Fußpilger sind begeistert. "Bei schönem Wetter ist das hier draußen viel besser als in der Kirche." Bei der Eucharistiefeier erinnert Abt Ignatius an das Thema der Pilgerwallfahrt: Die Pilger hätten den Weg unter die Füße genommen, damit die Seele und mit ihr der innere Mensch auf den Weg komme. Kritische Worte zur Prostitution

Man könne auf Gott vertrauen, dass der Mensch den Glaubensweg nicht alleine gehen müsse. Kritische Worte fand er zum Thema Zwangsprostitution, die auch den Weg zur Fußballweltmeisterschaft nach Deutschland finde: "Der Mensch ist keine Ware!" Die Freude über das schöne Wetter und die mehr als 120 gut gefüllten Bierbänke vor der Matthiasbasilika wird an diesem Abend nur getrübt durch den baldigen Weggang von Dechant Josef Mettel. Er hatte als erster Dechant das neue Stadtdekanat betreut und wechselt nach der Open-Air-Sternwallfahrt nach Waldbreitbach. Abt Ignatius fand tröstende Worte: Er sei sicher, dass Pilgerpfarrer Bruder Hubert ein offenes Ohr habe und Pilgergruppen aus Waldbreitbach mit Dechant Josef Mettel jederzeit gerne wieder in St. Matthias begrüße.

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