"Strategien an Haupt und Gliedern"

WELSCHBILLIG. Der neue Fraktionsvorsitzende der CDU in Mainz, Christian Baldauf, hat sich auf dem Kreisparteitag der CDU Trier-Saarburg in Welschbillig der Basis präsentiert.

Die Folgen der verlorenen Landtagswahl beschäftigten den CDU-Kreisverband Trier-Saarburg bei seinem Parteitag in Welschbillig. "Wir brauchen neue Strategien an Haupt und Gliedern", sagte Günther Schartz, Kreisvorsitzender der CDU, "und wir wollen nicht Gericht halten über Vergangenes." Bildung als wichtigstes Thema

Für den Aufbruch steht der neue Fraktionsvorsitzende Christian Baldauf, der auf dem nächsten Landesparteitag im Juli auch zum neuen Landesvorsitzenden gewählt werden soll. Der 38 Jahre alte Pfälzer versucht, nach den Personalquerelen nach der verlorenen Landtagswahl vom März die Reihen in der Partei wieder zu schließen. Er betonte: "Unsere Partei kann nur stark sein, wenn wir gemeinsam vorgehen." In seinem ruhigen und klaren Redestil nannte er den Fraktions- und Landesvorsitz "eine große Aufgabe". Die Bildung ist für ihn das wichtigste Thema, denn "wir leben von der Kraft der Bildung". Gleichzeitig sprach er sich gegen die von den sozialdemokratischen Landesregierung betriebene "Gleichmacherei" aus und befürwortete das "gegliederte Schulsystem". In der Frage der Studiengebühren sprach sich Christian Baldauf gegen ein kostenpflichtiges Erststudium aus, aber die Erfahrungen anderer Länder seien durchaus zu beobachten. Das größte Ziel sei es, bei den nächsten Landtagswahlen 2011 als erster durchs Ziel zu gehen. Ähnlich wie bei der Weltmeisterschaft seien Zweifel am Sieg nicht nötig. "Wir dürfen niemals in Sack und Asche vor dem politischen Gegner versinken."Viel Applaus für neuen Vorsitzenden

An die Parteibasis gewandt sagte Christian Baldauf, dass das Gewicht der CDU in den Kommunen läge. Er wolle die Themen, die die Regionen bewegen, nach oben transportieren. Im Hinblick auf die anstehende Bürgermeisterwahl in Trier am 24. September betonte Baldauf: "Es ist wichtig, dass Trier schwarz bleibt." Die Parteibasis zeigte sich auf dem Parteitag sehr geschlossen und spendete dem neuen Fraktionsvorsitzenden viel Applaus, wenn auch nicht in allen Punkten Einigkeit herrscht. So sprach sich ein Teil gegen die Atomenergie aus, für die Baldauf aber eintritt: "Wir dürfen die Atomenergie nicht verteufeln." Er sehe im Moment keine Alternativen für die Grundversorgung. In der Verkehrspolitik beschloss der Parteitag einen Katalog an Forderungen, die die Verkehrsinfrastruktur in der Region Trier verbessern sollen, denn nach Ansicht von Bundestagsmitglied Bernhard Kaster liegt "das Nadelöhr der Verkehrsinfrastruktur Europas in der Region." Kaster lastete dabei der Landesregierung das Scheitern des Moselaufstiegs an, denn der sei nicht juristisch, sondern "politisch gewollt gescheitert".Zwei Umgehungen für Trier

Nach dem Willen der CDU sollen sowohl die Westumfahrung Triers als auch die Nordumfahrung höchste Priorität bei der verkehrsmäßigen Erschließung der Region bekommen. Zusätzlich sprach sich die Partei für den zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke von Trier nach Luxemburg und den Ausbau der Flughäfen Hahn und Bitburg aus.

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